Motorrad Folger stürzt, Cortese wegen Frühstarts bestraft

Doha · Es hätte ein Traumstart in der Nacht von Doha werden können, am Ende war die Enttäuschung bei den neuen Teamkollegen Jonas Folger und Sandro Cortese grenzenlos.

 Stefan Bradl ist im ersten Saisonrennen ausgeschieden.

Stefan Bradl ist im ersten Saisonrennen ausgeschieden.

Foto: dpa, tmn ss

Folger stürzte beim Großen Motorrad-Preis von Katar in Führung liegend, Cortese wurde wegen eines Frühstarts bestraft und fiel beim ersten Saisonrennen vom fünften auf den 15. Platz zurück. Doch die Piloten vom deutschen Moto2-Rennstall Intact GP bewiesen, dass es in diesem Jahr ganz nach vorn gehen kann.

"Es hätte ein großer Tag für uns werden können. Ich habe so ein gutes Wochenende gehabt", sagte Folger bei Eurosport und ärgerte sich über die vergebene Chance. Der 22-Jährige, im Vorjahr Sieger beim Auftaktrennen, war von der Pole Position gestartet und hatte an der Spitze bereits eine Sekunde Vorsprung herausgefahren, ehe es in den Kies ging.

Folger wollte das Missgeschick schnell hinter sich lassen: "Es ist passiert, wir müssen nach vorn schauen", sagte der Oberbayer. Cortese tat sich damit schwer: "So was kann man gar nicht beschreiben. Ich weiß gar nicht, was ich sagen soll. Ich bin einfach nur enttäuscht." Erst im Ziel erfuhr der Berkheimer, dass die gute Platzierung wegen einer 20-Sekunden-Strafe futsch war.

Eine ganze Reihe Piloten war zu früh losgefahren — Folge einer Kettenreaktion. "Wenn einer zuckt, zucken automatisch auch die anderen", sagte Jürgen Lingg, Teammanager bei Intact GP. Für den nächsten Grand Prix hat sich Lingg eine Menge vorgenommen. "Leider sind wir nicht belohnt worden. In zwei Wochen in Argentinien, da brennt die Luft."

Auch Marcel Schrötter, WG-Kollege von Folger im spanischen Tordera, hatte es zu eilig und erhielt eine Durchfahrtsstrafe. Beim Sieg des Schweizers Tom Lüthi kam der dritte deutsche Moto2-Pilot nur auf den 17. Platz.

Stefan Bradl ließ auf dem Losail International Circuit ebenfalls eine Chance ungenutzt. Der MotoGP-Fahrer stürzte zehn Runden vor dem Rennende und musste aufgeben, als 15. lag der Zahlinger zu diesem Zeitpunkt etwas überraschend auf Punktekurs. Bradl (26), Letzter des Qualifyings, ist wegen eines Rückstandes in der Entwicklung noch nicht konkurrenzfähig, seine Aprilia wurde mit großer Verspätung fertig.

Den Sieg beim Flutlichtrennen holte sich überlegen Weltmeister Jorge Lorenzo (Yamaha) vor dem Italiener Andrea Dovizioso (Ducati) und seinem spanischen Landsmann Marc Márquez (Honda). Superstar Valentino Rossi aus Italien musste sich im ersten Rennen nach seiner Vertragsverlängerung bei Yamaha mit dem vierten Platz begnügen. Der neunmalige Weltmeister hat für weitere zwei Jahre bis 2018 unterschrieben.

Mit dem Ergebnis des ersten Rennens zufrieden sein konnte aus deutscher Sicht einzig Philipp Öttl. Der 19-Jährige aus Ainring belegte in der Moto3 mit seiner KTM trotz Problemen zu Rennbeginn den neunten Platz und holte sieben Punkte.

Den Sieg in der kleinsten Klasse sicherte sich Niccoló Antonelli (Italien) vor Brad Binder (Südafrika) und Francesco Bagnaia (Italien). Für Antonelli war es der dritte Grand-Prix-Sieg und der fünfte Podiumsplatz seiner Karriere.

Öttl fiel von Startplatz zehn innerhalb weniger Runden bis auf Position 19 zurück, kämpfte sich danach aber Stück für Stück wieder nach vorn. Der Rückstand zur achtköpfigen Führungsgruppe war am Ende zu groß.

(seeg/sid)
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