DTM auf dem Nürburgring Spengler fährt zum ungefährdeten Sieg
Adenau · Nach seinem souveränen Ritt durch den Glutofen Nürburgring galt der erste Dank dem Boliden: Bruno Spengler sprang auf die Motorhaube seines BMW M3 und küsste das Auto überschwänglich.
Am heißesten Tag des Jahres hatte der Kanadier beim sechsten Saisonlauf der DTM seinen zweiten Sieg gefeiert und damit zum Start in die zweite Saisonhälfte erneut gezeigt, dass BMW schon im Jahr seiner Rückkehr um den Titel fahren kann. "Das war ein Traum-Tag", sagte der zweimalige Vize-Meister: "Mein Auto war sensationell, ich habe mich so wohl gefühlt während des Rennens."
Den zweiten Platz holte Spielberg-Sieger Edoardo Mortara (Audi) aus Italien, Titelverteidiger Martin Tomczyk (Rosenheim) machte den perfekten Sonntag für BMW mit Platz drei komplett. "Am 40. Geburtstag zwei BMW auf dem Treppchen - das ist eine tolle Sache", sagte Tomczyk. Die Motorsport-Tochter des bayerischen Automobilherstellers feierte am Nürburgring Jubiläum.
Spengler nun Zweiter im Klassement
Durch seinen Erfolg schob sich Spengler mit nun 83 Punkten auf den zweien Rang der Gesamtwertung vor, 20 Zähler trennen ihn noch vom britischen Spitzenreiter Gary Paffett im Mercedes. Der war nach einem schwachen Qualifying am Samstag von Rang elf ins Rennen gegangen und fuhr immerhin auf Position sechs vor - sein bislang schwächstes Ergebnis, das bei der Konkurrenz die Hoffnung auf neue Spannung im Titelrennen weckt.
Auch Paffetts Markenkollege Jamie Green hatte am Samstag Probleme gehabt, holte vom siebten Startplatz als bester Mercedes-Pilot noch den vierten Rang und liegt mit 81 Punkten auf Platz drei der Gesamtwertung, deutlich vor Tomczyk (69). Ein kleiner Trost für Mercedes-Motorsportchef Norbert Haug: "Bedenkt man unsere mäßigen Startplätze, so haben wir heute das Beste aus dieser Ausgangsposition gemacht", sagte der 59-Jährige.
Mit einem perfekten Start hatte Spengler das Rennen von Beginn an dominiert, der 28-Jährige hatte mit zwei frischen Reifensätzen einen Trumpf im Ärmel. Nach einwandfreien Boxenstopps baute er seine Führung kontinuierlich aus und blieb bei Innenraumtemperaturen von bis zu 60 Grad hochkonzentriert.
Derweil lieferten sich Tomczyk und Mike Rockenfeller (Audi/Neuwied) lange Zeit ein giftiges deutsches Duell um Platz drei. In der 16. Runde konnte Rockenfeller dem Druck des Titelverteidigers nicht mehr standhalten. "Das war wirklich ein toller Zweikampf mit Mike, danke an ihn", sagte Tomczyk. Rockenfeller fuhr am Ende auf den fünften Rang.
Probleme bei der Montage von Paffetts rechtem Hinterreifen beim zweiten Boxenstopp verhinderten eine bessere Platzierung. "Wir waren heute schnell und hätten auch Vierter werden können", sagte der Champion von 2005: "Leider war der Stopp schlecht, das hat mich zwei Plätze gekostet."
Schon am kommenden Wochenende steigt der siebte von zehn Saisonläufen im niederländischen Zandvoort. Sieger Spengler gab sich zunächst zurückhaltend. "Wir bleiben erst mal ruhig. Es sind noch vier Rennen, dabei sind ein paar Strecken, die wir mit BMW nicht gut kennen. Mal sehen, was drin ist", sagte der Kanadier.
