DTM Shootingstar Wittmann gewinnt auch in Ungarn

BMW-Pilot Marco Wittmann (Markt Erlbach) hat beim dritten Saisonlauf der DTM in Ungarn eindrucksvoll seinen zweiten Sieg gefeiert und damit die Führung im Gesamtklassement zurückerobert.

DTM: Marco Wittmann gewinnt auch in Ungarn
Foto: dpa, tothim mr

Der 24-Jährige holte im ersten Rennen der Tourenwagenserie auf dem Hungaroring seit 26 Jahren einen Start-Ziel-Sieg vor Audi-Pilot Miguel Molina (Spanien), Dritter wurde Ex-Champion Bruno Spengler (Kanada) im BMW nach einer starken Aufholjagd. In der Meisterschaftswertung führt Wittmann mit nun 50 Punkten vor Titelverteidiger Mike Rockenfeller (Neuwied/31) im Audi, der nur Zehnter wurde.

"Ich verschwende trotzdem keinen Gedanken an den Titel", sagte Shootingstar Wittmann, der erst eine komplette DTM-Saison absolviert hat, in der ARD: "Wir haben heute den zweiten Sieg eingefahren und denken von Rennen zu Rennen. Über die Meisterschaft denke ich nicht nach."

Der frühere Formel-1-Pilot Timo Glock (Wersau/BMW) war lange auf Podestkurs unterwegs gewesen, schied aber nach einigen Kollisionen am Rennende noch aus. Bester Mercedes-Fahrer vor den Toren Budapests war der Kanadier Robert Wickens, der als Elfter das Beste aus dem momentan unterlegenen Material herausholte. Zwei Wochen nach dem Überraschungssieg durch Christian Vietoris (Gönnersdorf) beim chaotischen Regenrennen in Oschersleben war Mercedes bei trockenen Bedingungen wieder klar langsamer als die Konkurrenz.

Wehrlein nur auf Platz 14

Pascal Wehrlein (Sigmaringen), der in den vergangenen Tagen die Schlagzeilen bestimmt hatte, landete derweil auf dem 14. Platz. Noch am Dienstag hatte der 19-Jährige am Steuer des Unfallwagens gesessen, als bei einem Sponsorentermin der Fußball-Nationalmannschaft zwei Personen verletzt wurden.

Wittmann stand zum Rennbeginn auf der wohl wichtigsten Pole Position des Jahres und nutzte diesen großen Vorteil - der enge Kurs vor den Toren Budapests gilt als das "Monaco ohne Mauern", denn Überholmöglichkeiten bietet die enge, kurvige Strecke kaum. Nur am Start wackelte die Führung des Franken kurz, Glock kam von Rang zwei etwas besser weg als Wittmann, konnte seinen Markenkollegen aber nicht überholen.

In der Folge fand der Führende schnell seinen Rythmus und baute seinen Vorsprung langsam, aber kontinuierlich aus. Hinter Wittmann sicherte der ebenfalls schnelle Glock zunächst Rang zwei und durfte auf seinen dritten Podestplatz in der DTM hoffen.

Zur Rennhalbzeit meldete der Hesse jedoch Probleme an der Hinterachse und musste seinen zweiten Platz bald an Audi-Pilot Molina abgeben. Wenig später zog auch Edoardo Mortara (Italien/Audi) mit einem harten Manöver vorbei, das Glock erzürnte. "Was ist das denn? Der Idiot hat mich von der Strecke gerammt!", rief der frühere Formel-1-Pilot in den Boxenfunk. Die Rennleitung sah das genauso, Mortara musste seinen Platz zunächst wieder abgeben - wenige Kilometer später versuchte es der Italiener aber erneut und war diesmal mit erlaubten Mitteln erfolgreich.

Im hinteren Feld war Ex-Champion Spengler nun schnellster Mann, der Kanadier hatte anders als die Fahrer an der Spitze erst in der zweiten Rennhälfte auf die weichen, schnelleren Reifen gesetzt und näherte sich mit großen Schritten dem Podest. Der 30-Jährige pflügte durch das Feld und schlüpfte zwei Runden vor Schluss an Mortara vorbei auf den dritten Platz. Sieger Wittmann steuerte zu diesem Zeitpunkt längst auf seinen eindrucksvollen Erfolg zu, der Vorsprung des Bayern reichte auch auf harten Reifen zum zweiten DTM-Sieg seiner Karriere.

(sid)
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