Lob statt Neid von Rivalen DTM freut sich auf Ralf Schumacher

Düsseldorf (RPO). Sogar die möglichen künftigen Konkurrenten von Ralf Schumacher freuen sich auf eine Verpflichtung des Ex-Formel-1-Piloten in der Deutschen Tourenwagen-Meisterschaft (DTM). "Ich freue mich auf Ralf. Ich habe ihn ja erst kürzlich beim Skirennen in Kitzbühel getroffen. Er ist ein netter Kerl", sagte Titelverteidiger Mattias Ekström (Schweden).

Ralf Schumacher im DTM-Mercedes
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Von Neid also keine Spur, auch wenn Ekström und seine Kollegen im Schatten von "Schumi II" stehen werden. Gerade bei den deutschen Fans könne Ralf Schumacher zu einem neuen Publikumsliebling werden, wenn er offen sei und sich entsprechend verhalte. "Und für die jungen DTM-Piloten ist es eine tolle Sache, sich mit so einem berühmten Namen zu messen", erklärte der Audi-Pilot gegenüber dem Sport-Informations-Dienst (sid) weiter.

Noch allerdings hängt Ralf Schumacher in der Warteschleife. Der Kerpener, der bei Toyota keinen neuen Vertrag mehr für die Königsklasse erhielt, hat inzwischen bereits zweimal Testfahrten für den Audi-Rivalen Mercedes absolviert. Weitere Probefahrten sind derzeit nicht geplant.

Beide Seiten äußerten sich positiv und gaben zu verstehen, dass sie sich eine gemeinsame Zusammenarbeit gut vorstellen könnten. Eine Entscheidung soll nach einem Treffen in Stuttgart wahrscheinlich in der kommenden Woche verkündet werden. Schumacher soll bei Mercedes einen Einjahresvertrag erhalten und laut Sportchef Norbert Haug "weniger als eine Million Euro" verdienen.

Ralf Schumacher würde bei Mercedes-Benz die Lücke schließen, die nach dem Rücktritt des zweimaligen Formel-1-Weltmeisters Mika Häkkinen (Finnland) entstanden ist. Der 33-Jährige könnte der DTM einen neuen Schub geben und für steigende TV-Quoten sorgen. Die Saison beginnt am 13. April in Hockenheim.

Auch wenn der Neue im ersten DTM-Jahr in einem "Gebrauchtwagen" bei Mercedes über die Runden kommen müsste, hält ihn Ekström für einen ernsthaften Konkurrenten. "Ralf hat schon Formel-1-Rennen gewonnen und war jahrelang eine feste Größe im Grand-Prix-Sport - wer ihn unterschätzt, der macht einen großen Fehler", sagt der Schwede.

Einen Schumacher hat Ekström schon mal abgehängt. Beim "Race of Champions" in London besiegte der Audi-Pilot keinen Geringeren als den siebenmaligen Formel-1-Weltmeister Michael Schumacher. Bei der Siegerehrung habe er Schumi dann spontan eingeladen und angeboten, dass er die Revanche in der DTM haben könne. Mit einem Grinsen sagt Ekström jetzt: "Offenbar hat er erstmal seinen kleinen Bruder vorgeschickt, um zu schauen, wie es in der DTM so ist."

Ekström ist für die Jagd nach der dritten DTM-Krone nach 2004 und 2007 gerüstet. Er habe sich im Winter eine Auszeit genommen und viel Zeit mit Freunden verbracht, was ihm sehr gut getan habe. Da sei die DTM kaum in seinem Kopf gewesen. Als er jetzt aber bei den ersten Testfahrten gesehen habe, dass seine Mechaniker bereits die Aufkleber mit der Nummer eins für sein Auto vorbereitet haben, da habe er eine Gänsehaut bekommen: "Von mir aus kann es losgehen - ich bin heiß."

(sid)
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