„Es ist unglaublich“ Van der Linde sicht sich DTM-Titel

Hockenheim · Sheldon van der Linde hat sich nervenstark den Titel in der DTM gesichert: Beim letzten Saisonrennen in Hockenheim ließ der Südafrikaner nichts mehr anbrennen.

Sheldon van der Linde (l) ist neuer DTM.-Champion.

Sheldon van der Linde (l) ist neuer DTM.-Champion.

Foto: dpa/Hoch Zwei

Im Moment des Triumphs schossen Sheldon van der Linde die Tränen in die Augen, völlig überwältigt von seinen Emotionen jubelte der 23-Jährige in seinem BMW: Als erster Südafrikaner hat van der Linde den Titel in der DTM gewonnen - und damit den größten Erfolg seiner Motorsportkarriere gefeiert.

„Es ist unglaublich, mir fehlen die Worte. Es ist extrem emotional“, sagte van der Linde und schüttelte immer wieder den Kopf: „Ich habe bis zum Schluss gebetet, dass nichts passiert und das Auto hält. Die letzte Runde hat sich wie eine Ewigkeit angefühlt.“

Auf der Tribüne feierten die eigens aus Südafrika angereisten Eltern mit. Sein Bruder Kelvin, ebenfalls DTM-Pilot, war an der Strecke einer der ersten Gratulanten. „Ich freue mich sehr für ihn und die ganze Familie. Ein paar Flaschen Champagner werden wir heute definitiv trinken, und dann gibt's Fast Food“, kündigte der 26-Jährige an.

Sheldon van der Linde genügte im 16. und letzten Saisonrennen ein dritter Platz, um seine Verfolger Lucas Auer (Österreich) und Rene Rast (Minden) auf Distanz zu halten. Am Ende hatte er elf Punkte Vorsprung auf Mercedes-Fahrer Auer und 15 auf den dreimaligen Champion Rast im Audi. Der jüngere der Van-der-Linde-Brüder tritt die Nachfolge von Maximilian Götz (Uffenheim) an und ist der zweite Champion in der GT3-Ära der DTM.

„Sheldon hat sich das verdient, er hat einen überragenden Job abgeliefert in dieser Saison“, sagte Auer. Rast gab offen zu, dass er den Titel „natürlich unbedingt gewinnen wollte, weil ich so nah dran war“ - gleichzeitig aber betonte er: „Ich gönne es Sheldon extrem, er hat noch eine große Karriere vor sich, war immer der schnellste BMW und sehr konstant. Er ist der würdige Nachfolger von Maxi Götz.“

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Den Sieg am Sonntag sicherte sich Marco Wittmann (Markt Erlbach), der 2016 als bis dato letzter BMW-Fahrer Meister geworden war. Mit der Titelvergabe in dieser Saison hatte der Routinier jedoch nichts zu tun, es war sein erster Erfolg im Jahr 2022.

Tags zuvor war es in Hockenheim zu mehreren heftigen Unfällen gekommen. Dabei erlitten Ralf Schumachers Sohn David (Bergheim), Rolf Ineichen (Schweiz) und Dennis Olsen (Norwegen) Verletzungen und wurden für weitere Untersuchungen vorübergehend in umliegende Krankenhäuser gebracht. Das Trio konnte am Sonntag nicht starten, fünf weitere Piloten fehlten, weil ihre Fahrzeuge bei den Unfällen zu schwer beschädigt worden waren.

Sheldon van der Linde sammelte im Laufe der Saison drei Siege, überragend war er vor allem beim zweiten Rennwochenende auf dem Lausitzring, als er beide Rennen gewann. Zudem überzeugte er mit großer Konstanz, schied nur einmal aus.

(sid/old)
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