Rallye Dakar Neunte Etappe wegen Hitze gestoppt - Wirbel um Peterhansel

Die Wetterkapriolen in Südamerika wirbeln den Zeitplan der 38. Rallye Dakar weiter durcheinander. Am Dienstag wurde die neunte Etappe wegen der großen Hitze in den Dünen von Fiambala im Westen Argentiniens aus Sicherheitsgründen bei Kilometer 179 gestoppt.

 Spitzenreiter Stephane Peterhansel droht bei der Rallye Dakar Ungemach. Das X-raid-Team behauptet, der französische Peugeot-Fahrer habe auf einen illegalen Tankstopp eingelegt.

Spitzenreiter Stephane Peterhansel droht bei der Rallye Dakar Ungemach. Das X-raid-Team behauptet, der französische Peugeot-Fahrer habe auf einen illegalen Tankstopp eingelegt.

Foto: afp, FF/ms

Die Entscheidung trafen die Veranstalter womöglich auch in Gedanken an den im Vorjahr tödlich verunglückten Motorradfahrer Michal Hernik. Der Pole war an den Folgen von Überhitzung und Dehydrierung gestorben.

Bereits zum Auftakt der Dakar 2016 hatten extreme Wetterverhältnisse in Argentinien für Chaos bei der Rallye Dakar gesorgt, so war nach schweren Regenfällen die erste Etappe abgesagt worden. In der Folge wurden Etappen wetterbedingt zum Teil gekürzt.

Laut lokalen Medienberichten kam es am Dienstag auch zu einem weiteren tödlichen Unfall. Demnach verstarb eine Person, nachdem es auf einer Schnellstraße in der argentinischen Provinz Cordoba zu einem Zusammenstoß mehrerer Fahrzeuge gekommen war. Darunter befand sich offenbar auch der Mitsubishi des Franzosen Lionel Baud, der am Samstag in Bolivien für den ersten Todesfall der Dakar 2016 gesorgt hatte.

Sainz übernimmt mit Tagessieg auch Gesamtführung

Durch den Abbruch übernahm der ehemalige Dakar-Sieger Carlos Sainz die Gesamtführung. Sainz lag zu dem Zeitpunkt des Abbruchs nur knapp vor einem Mini-Trio und feierte seinen 29. Tagessieg. Zweiter wurde mit zehn Sekunden Rückstand Erik van Loon aus den Niederlanden, 17 Sekunden hinter dem Sieger folgte der Finne Mikko Hirvonen. Der deutsche Beifahrer Dirk von Zitzewitz und der Südafrikaner Giniel de Villiers belegten mit 38 Sekunden Rückstand Platz vier.

Sainz und sein Beifahrer Lucas Curz lösten damit Rekordsieger Stephane Peterhansel aus Frankreich an der Spitze ab und liegen nun 7:03 Minuten vor dem Peugeot-Markengefährten.

Illegaler Tankstopp?

Derweil droht Peterhansel Ungemach. Das X-raid-Team behauptet, der französische Peugeot-Fahrer habe auf der achten Etappe von Salta nach Belen einen illegalen Tankstopp eingelegt. Sollte sich dies nach einer Untersuchung bewahrheiten, könnte Peterhansel eine Zeitstrafe erhalten oder sogar ausgeschlossen werden.

"Ich verstehe die Beschwerde nicht. Das Tanken war legal", sagte Bruno Famin, Direktor von Peugeot Sport. Der X-raid-Boss sieht das völlig anders. "Beim Meeting wurde gesagt, dass nicht nachgetankt wird. Der Tankpunkt in der Karte galt nur für Motorräder und Quads, nicht für PKW", sagte Sven Quand laut motorsport.com.

Rallye-Rekordweltmeister Sebastien Loeb fiel einen Tag nach seinem glimpflich verlaufenen Überschlag weiter zurück. Der Franzose blieb mit seinem reparierten Peugeot mehrmals im Sand stecken und landete mit 1:13 Stunden Rückstand auf Sainz nur auf dem 18. Platz der Tageswertung. Die Chancen auf den Gesamtsieg hatte der Dakar-Debütant bereits durch seinen Unfall am Montag eingebüßt

(old/sid)
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