Mit Gelassenheit gegen den Druck

Joachim Löw hat ein Faible für Gelassenheit und eine positive Grundstimmung. So hatte schon Jürgen Klinsmann seinen Job als Fußball-Bundestrainer gemacht. Erfolgreich, wie der Weg zum dritten Platz bei der WM 2006 bewies. Und so führt auch sein Nachfolger die Mannschaft in die großen Turniere. Jetzt wieder zu einer EM. Auf seine Art will er nach der total zerstückelten, holprigen Vorbereitung, die in der 3:5-Schlappe beim Test in der Schweiz gipfelte, eine mögliche Verunsicherung seiner Spieler im Keim ersticken. Die stehen bereits zur Genüge unter Druck, weil sie mit einigen Gala-Auftritten im vergangenen Jahr und der makellosen EM-Qualifikation mit zehn Siegen in zehn Spielen bei den Fans hohe Erwartungen geweckt haben. Vor zwei Jahren hatte es die Auswahl bei der WM in Südafrika leichter. Denn ohne ihren verletzten Kapitän Michael Ballack konnte sie noch nicht so viel verlieren und sich unbekümmert in die Herzen der Fans spielen.

Löw hat sich bislang immer auf seine Mannschaften verlassen können. Das mag ihn bewegen, erneut Optimismus zu verbreiten, ohne dabei die Leistungen seiner Auswahl schönzureden. Mit enttäuschenden Testspielen haben in der Vergangenheit nicht nur deutsche, sondern auch andere Nationalteams ihre Erfahrungen gemacht. Wenn dann aber die EM läuft, muss sich der durch Profis anderer Klubs verstärkte "FC Bayern Deutschland" noch erheblich steigern und höchstes Niveau erreichen. fk

(RP)
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