"Analyse notwenig" Minister Schily kündigt "schwierigere Jahre" für den Sport an

Berlin (dpa). Am Rande der Pilotveranstaltung "Sport gegen Gewalt" in Berlin-Marzahn hat sich Bundesinnenminister Otto Schily optimistisch und warnend zugleich zur Zukunft des deutschen Spitzensports geäußert. In Sydney habe es auch von der deutschen Mannschaft hervorragende Leistungen gegeben. "Wir dürfen nicht immer nur auf die Medaillen schielen, auch vierte, sechste oder achte Plätze sind höchst respektable Ergebnisse", so Schily. Ob in der Nachwuchsarbeit und in der sportlichen Förderung ganz allgemein alles richtig gemacht worden sei, müsse freilich im Lichte der Resultate "in aller Sachlichkeit analysiert werden".

Eine Untersuchung, die durch die Fachgremien des Sports zu leisten sei. "Das BMI ist zwar der Förderer des Spitzensports und insofern am Mitteleinsatz an der richtigen Stelle interessiert, aber es ist nicht dessen Dirigent. Der Sport ist autonom", sagte Schily. Er kündigte gleichzeitig an, dass angesichts der von der Bundesregierung vorangetriebenen Haushaltskonsolidierung mittel- und längerfristig "schwierigere Jahre" auf den Sport zukommen.

2001 würden die finanziellen Mittel sogar aufgestockt, "wenn man berücksichtigt, dass in diesem Jahr keine Olympischen Spiele stattfinden und man die dafür verwendeten Gelder herausrechnet". Dafür erwarteten sein Ressort und das Kabinett "keine Kritik, sondern eher Lob". Das gelte auch für die Unterstützung der Fußball-WM 2006 und die vom Bund zur Verfügung gestellten Summen für den Ausbau der Stadien in Berlin und Leipzig. Klar bleibe allerdings, dass die Sportförderung "nicht ins Unendliche" ausgedehnt werden könne, und nach 2001 Gespräche über deren Umfang nötig seien.

(RPO Archiv)
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