Mini-Olympia vor Tokio Die "Finals" ganz groß im TV

Hamburg · 18 Sportarten, 140 deutsche Meistertitel, über 25 Stunden Live-Berichterstattung: Bei den Finals sollen vor Olympia ab Donnerstag auch die kleineren Sportarten im TV ganz groß rauskommen.

Malaika Mihambo.

Malaika Mihambo.

Foto: dpa/Soeren Stache

160 Kameras, 15 Übertragungswagen, mehr als 25 Stunden live im TV und zahlreiche Online-Streams: Die Stars um Weitsprung-Queen Malaika Mihambo werden bei den "Finals" ab Donnerstag im TV ganz groß in Szene gesetzt. Gerade für die kleineren Sportarten ist das Event im Kampf um Aufmerksamkeit enorm wichtig, ARD und ZDF proben wie die Athleten zudem den Ernstfall auf dem Weg zu Olympia.

Die Finals sollen den "Auftakt zu einem Riesen-Sportsommer" bilden, sagte ZDF-Chefredakteur Peter Frey, der Sender werde "proben und testen" mit Blick auf die Olympischen Spiele in Tokio (23. Juli bis 8. August). Und weil in den vier Tagen in 18 Sportarten gleich 140 deutsche Meistertitel vergeben werden, müssen die Sender laut Frey viel "Tüftelarbeit" verrichten - hinzu kommen die verschiedenen Austragungsorte in Berlin, Nordrhein-Westfalen und Braunschweig.

"Die Produktion der Finals 2021 ist eine organisatorische Mammut-Leistung. Wir ziehen unter der Produktionsleitung des rbb Ressourcen aller Landesrundfunkanstalten aus ganz Deutschland zusammen", sagte Jan Schulte-Kellinghaus, Programmdirektor des Rundfunk Berlin-Brandenburg (rbb). Die Athleten, die sonst nur wenig TV-Präsenz haben, freuen sich über den Aufwand. "Es ist für uns als Kanuten eine sehr große Chance und eine große Bühne, die wir geboten kriegen", sagte etwa Olympiasieger Ronald Rauhe: "Wir sollten alles daransetzen, dass wir da präsent sind und zeigen, wie dynamisch und interessant unser Sport sein kann."

Vor zwei Jahren war das seinerzeit neu entwickelte Multi-Sport-Event ein großer Erfolg mit super Quoten an den damals zwei Tagen, 2020 fiel die Veranstaltung wegen der Coronavirus-Pandemie aus - 2021 kommen die Finals nun noch größer zurück. Die teilnehmenden Sportarten haben ihre Wettkampfkalender extra danach ausgerichtet, eine Woche vor dem Beginn der Europameisterschaft absorbiert König Fußball noch nicht alle Aufmerksamkeit im Land.

In Nordrhein-Westfalen werden Wettkämpfe in zehn Sportarten ausgetragen. Das reicht vom Geräteturnen und der Rhythmischen Sportgymnastik in der Dortmunder Westfalenhalle über Kanupolo und Stand-Up-Paddling auf der Regattabahn im Sportpark Duisburg bis hin zum Reiten auf Schloss Wocklum in Balve und Klettern integriert in die Ruhr Games in Bochum. Während in Braunschweig die deutschen Meister in der Leichtathletik ermittelt werden, ist Berlin Schauplatz der Titelkämpfe im Bogensport, Modernen Fünfkampf, Triathlon, 3x3 Basketball, Trial sowie im Schwimmen und Wasserspringen.

"Endlich wieder Action", sagte Svenja Brunckhorst, Kapitänin der Frauen-Nationalmannschaft (3x3 und 5x5). Allerdings werden beim Basketball im Berliner Friedrich-Ludwig-Jahn-Sportpark keine Fans vor Ort zugelassen sein. Im Gegensatz zu den Wettkämpfen im Olympiapark Berlin, wo am Samstag und Sonntag jeweils 340 Zuschauer dabei sein dürfen - bei den Leichtathleten in Braunschweig können insgesamt sogar 4000 Fans ins Stadion. Doch ganz groß in Szene gesetzt werden Mihambo und Co. bei den Finals im TV.

(stja/SID)
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