Zielscheibe war jedoch nicht Michelmann. Der sollte schon im November 2013 Nachfolger von Uli Strombach werden. Als aber Bauer sich in der Strategiekommission als Führungskraft empfahl, verzichtete er und blieb als Vizepräsident für Amateur- und Breitensport im Präsidium. In der Kritik stand der für den Leistungssport zuständige Bob Hanning. "Wenn man alte Zöpfe abschneidet und etwas bewegen will, findet das eben nicht jeder gut", sagte der Manager des Bundesligisten Füchse Berlin, dem Selbstherrlichkeit und Alleingänge vorgeworfen worden waren.

"Ein ruhiges Arbeiten würde mich wundern", sagte Michelmann mit Blick auf die kommenden Monate. Hans Artschwager, Präsident des Landesverbandes Württemberg, sprach erneut von einem Misstrauen in das DHB-Präsidium, da es nicht transparent arbeite. Die interne Kommunikation will Michelmann verbessern. Württemberg, Bayern, Hessen und Niedersachsen hatten mit ihrem Plan, alle Vizepräsidenten abwählen zu lassen, damit aber Hanning abstrafen wollten, für viel Unruhe gesorgt und ihn nur zähneknirschend aufgegeben.

Michelmann schätzt Hanning als Mann des offenen Wortes. Seit 1994 ist er Bürgermeister des 28.000-Einwohner-Städtchens Aschersleben in Sachsen-Anhalt. Auf ihn wartet viel Arbeit im DHB, der in den vergangene Jahren 60.000 Mitglieder verlor. Vor der Doppelaufgabe hat der geschiedene Vater von zwei Kindern allerdings keine Angst. "Ich weiß, was ich delegieren kann", sagte er.