Düsseldorf Löw hat entschieden: Draxler gibt sein Debüt

Düsseldorf · Mit dem Spiel gegen die Schweiz beginnt für die Fußball-Nationalmannschaft heute Abend die letzte Phase der EM-Vorbereitung. Die Begegnung in Basel (18 Uhr/ZDF) ist der vorletzte Test vor der Abreise nach Polen (4. Juni). Am Donnerstag erwartet die DFB-Auswahl in Leipzig das Team aus Israel (20.30 Uhr/ARD).

Noch ohne Bayern-Stars. Bundestrainer Joachim Löw möchte kurz vor der Nominierung des endgültigen 23-Mann-Kaders viele der verfügbaren 19 Akteure im Wettkampf sehen. Der Schalker Julian Draxler (19) soll als Einwechselspieler sein Debüt in der DFB-Auswahl feiern, vielleicht auch Gladbachs Torhüter Marc-André ter Stegen. Im Blickpunkt steht besonders die Vierer-Abwehrreihe mit Benedikt Höwedes, Per Mertesacker, Mats Hummels und Marcel Schmelzer. Die Spieler des FC Bayern stoßen erst heute Abend im Trainingslager an der Cote d'Azur zur Mannschaft.

Dritte Dopingkontrolle. Das Team hat erneut Besuch von Dopingkontrolleuren erhalten. Gestern wurden zum ersten Mal zehn Spieler im Auftrag der Europäischen Fußball-Union (Uefa) getestet. Sie waren ausgelost worden und mussten im Teamhotel in Tourrettes Blut- und Urinproben abgeben. Zuvor hatte die Nationale Anti-Doping-Agentur (Nada) zwei unangemeldete Kontrollen durchgeführt – die erste im Trainingscamp auf Sardinien, die zweite am vergangenen Mittwoch in Südfrankreich.

Ausflug zur Formel 1. Für Abwechslung in der EM-Vorbereitung werden keine Kosten und Mühen gescheut. Morgen Vormittag fliegen die Spieler und der Trainerstab mit Hubschraubern zum Rennen in das nahegelegene Monaco. Um 18 Uhr soll das Team wieder im Quartier sein. In Monte Carlo dürfen die Spieler unter anderem das Fahrerlager besuchen. Der Abstecher zur Formel 1 dient auch als Integrationsmaßnahme für die acht Nationalspieler aus München.

Sichere EM-Tickets. Löw wird sein endgültiges Aufgebot spätestens am Dienstag der Uefa melden. Die achtköpfige Fraktion des FC Bayern wird, darauf hat sich der Chefcoach bereits festgelegt, komplett zur Europameisterschaft reisen, sofern kein Münchner noch krank wird oder sich verletzt.

Wo spielt Lahm? Frühestens in der nächsten Woche will Joachim Löw entscheiden, auf welcher Position Philipp Lahm in der Vierer-Abwehrkette spielt. "Ich werde mit ihm noch einmal sprechen, und dann werden wir sehen, was das Beste für die Mannschaft ist", sagte er gestern im Trainingslager. Der Kapitän aus München kann sowohl auf der rechten als auch auf der linken Seite spielen. Wird er auf der linken Außenbahn eingesetzt, haben Benedikt Höwedes und Jerome Boateng für rechts gute Karten. Aber auch Dortmunds "gelernter" Mittelfeldspieler Sven Bender, als Streichkandidat gehandelt, wurde von Löw als Alternative für diese Position genannt.

Schweiz mit Bundesliga-Profis. Für Ottmar Hitzfeld (63), den Trainer der Schweizer Mannschaft, ist der Vergleich mit Deutschland persönlich ein Highlight. "Es gibt nichts Schöneres, als den großen Bruder schlagen zu können. Vielleicht können wir Deutschland ein Bein stellen", sagte der langjährige Bundesliga-Coach (Borussia Dortmund/Bayern München). In der EM-Qualifikation scheiterte sein Team als Gruppendritter mit elf Punkten an England (18) und Montenegro (12). Der Leverkusener Tranquillo Barnetta steht nach langer Verletzungspause wieder im Kader. Hitzfeld berief neben ihm noch die Bundesliga-Spieler Diego Benaglio (Wolfsburg), Francois Affolter (Bremen) und Eren Derdiyok (Leverkusen/künftig Hoffenheim) sowie das künftige deutsche Erstligaduo Granit Xhaka (Mönchengladbach)/ Xherdan Shaqiri (München).

(RP)
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