Höhen und Tiefen im Europapokal Lemgo mit neuem Startrekord

Neuss (rpo). Während der TBV Lemgo in der Handball-Bundesliga weiterhin alle Gegner an die Wand spielt, blicken die deutschen Klubs im Europapokal mit gemischten Gefühlen auf ihre Auftaktspiele zurück.

Während in der Champions League Cupverteidiger SC Magdeburg beim zweitklassigen griechischen Meister Panellinios Athen mit 29:17 und Meister THW Kiel in Rumänien bei Fibrexnylon Savinesti mit 26:21 Erfolge verbuchen konnten, bezog die SG Flensburg-Handewitt im EHF-Cup beim spanischen Vertreter BM Altea eine 23:25-Niederlage. Erwartet problemlos verlief die Europapokal-Premiere für die HSG Nordhorn: Das 36:16 gegen Strovolos Nikosia machte die Tür zur 4. EHF-Cup-Runde weit auf.

Bundesliga-Primus TBV Lemgo, der erst am kommenden Wochenende in den Europapokal-Wettbewerb der Pokalsieger einsteigt, deklassiert derweil die Liga weiter. Beim 40:22 war die SG Willstätt/Schutterwald nicht mehr als ein Sparringspartner für die mit Nationalspielern gespickten Ostwestfalen. Christian Schwarzer beeindruckte mit zehn Treffern als erfolgreichster Werfer bei den Gastgebern, die im Schnitt bisher 35,6 Tore pro Spiel erzielten.

Champions-League-Sieger SC Magdeburg traute in Athen seinen Augen nicht. Die Griechen brannten in den ersten 20 Minuten ein wahres Feuerwerk ab und führten mit 10:5. "Ich glaube, die haben alles in die Anfangsviertelstunde gelegt. Danach war bei denen die Kraft weg", sagte Nationalspieler Stefan Kretzschmar, der mit sieben Toren erfolgreichster Magdeburger war. Trainer Alfred Gislason stieß die Anfangsphase sauer auf. "Die ersten 20 Minuten waren eine Katastrophe. Das darf so nicht passieren. Eine andere Mannschaft bestraft das bitter", warnte der Coach vor einer Überbewertung des Ergebnisses. Auch Kapitän Olafur Stefansson rätselte: "Ich weiß nicht, was in den ersten 20 Minuten los war. Wir haben den Gegner aber keinesfalls unterschätzt."

Matchwinner für den THW Kiel in Rumänien war Torhüter Mattias Andersson, der den verletzten Nationalmannschafts-Schlussmann Henning Fritz glänzend vertrat und mit 22 Glanzparaden das Spiel in Bukarest noch drehte. "Er hat unglaublich gehalten", lobte Trainer Zvonimir Serdarusic den Schweden überschwänglich. Die stark ersatzgeschwächten Norddeutschen lagen zur Pause mit 9:12 zurück, fanden erst in den letzten 20 Minuten zu ihrer Form. "Es war enorm wichtig, hier zu gewinnen, weil die beiden anderen Teams in unserer Gruppe noch stärker sind", sagte Manager Uwe Schwenker.

Flensburgs Trainer Erik Veje Rasmussen ging mit seinem Team nach der Niederlage in Altea hart ins Gericht. "Die Taktik wurde nicht eingehalten, im Angriff war zu wenig Bewegung", analysierte der Coach. Rückraumspieler Jan Fegter sprach sogar von der schlechtesten Saisonleistung seit der Bundesliga-Niederlage in Magdeburg. Allerdings glaubt man in Flensburg fest an das Weiterkommen. "Es ist noch alles drin", bemerkte Rasmussen. Und Fegter ergänzte: "Das war ein Dämpfer zur rechten Zeit."

Bei der HSG Nordhorn machte sich nach dem Kantersieg Urlaubsstimmung im Hinblick auf den Ausflug nach Nikosia breit. "Pack die Badehose ein", gab der mit acht Toren treffsichere Torsten Jansen die Parole für das Rückspiel aus. Trainer Kent-Harry Andersson fordert von seinem Team, bei dem nach vierwöchiger Verletzungspause Spielmacher Ljubomir Vranjes wieder mitwirkte, auf Zypern jedoch "volle Konzentration auf 60 Minuten Handball".

(RPO Archiv)
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