Im Alter von 50 Jahren Ex-Stabhochspringer Tim Lobinger nach Krebserkrankung gestorben

Düsseldorf · Der ehemalige Stabhochspringer Tim Lobinger ist seinem Krebsleiden erlegen. Die Familie bestätigte den Tod des früheren Leichtathleten am Donnerstagabend in einem Statement.

 Tim Lobinger ist verstorben.

Tim Lobinger ist verstorben.

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Der ehemalige Leichtathlet Tim Lobinger hat den Kampf gegen den Krebs verloren. Wie unsere Redaktion am Donnerstag aus mehreren vertraulichen Quellen außerhalb der direkten Familie erfuhr, erlag der ehemaligen Stabhochspringer im Alter von 50 Jahren dem Krebs. Am Abend bestätigte die Familie, dass Lobinger am Donnerstag in München verstorben ist. „Die ehemalige Stabhochsprung-Legende ist im engen Kreise friedlich eingeschlafen, er hat den Kampf nicht verloren, sondern auf seine Weise gewonnen“, teilte die Familie gegenüber RTL mit. Im März 2022 gab er selbst in der „Bunten“ bekannt, dass der Krebs zurückgekehrt sei.

Erst in der vergangenen Woche meldete sich Lobinger auf der Social-Media-Plattform Instagram mit einem Post und verbreitete damit Optimismus. Im vergangenen Oktober bereitete er die Öffentlichkeit bereits auf ein mögliches Ableben vor. „Heilung wird es bei mir nicht mehr geben. Mein Krebs ist zu aggressiv“, sagte Lobinger in einem „Bild“-Interview.

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Tim Lobinger schon 2017 an Krebs erkrankt

Bei Lobinger wurde bereits im Jahr 2017 eine aggressive Form der Leukämie diagnostiziert. Mit einer Stammzellentherapie konnte der ehemalige Weltklasse-Stabhochspringer damals erfolgreich behandelt werden. Danach veröffentlichte er das Buch „Verlieren ist keine Option“, in dem er seinen Kampf gegen den Krebs verarbeitete. Doch der Krebs kehrte zurück.

Lobinger war in seiner aktiven Karriere eine der schillerndsten Persönlichkeiten der deutschen Leichtathletik und wurde 2003 in Birmingham Hallen-Weltmeister. Bei Europameisterschaften holte er zudem einmal Silber und einmal Bronze.

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Nach seiner Karriere als Leichtathlet arbeitete er unter anderem als Athletik-Trainer beim damaligen Fußball-Zweitligisten RB Leipzig. Dort endete seine Tätigkeit im Jahr 2016. Zudem gründete er eine Firma für Personal Training. Unter anderem gehören der deutsche Nationalspieler Joshua Kimmich und der alpine Skifahrer Linus Straßer zu den Kunden der Firma.

Tim Lobinger-Sohn ist Fußball-Profi

Kurz vor Weihnachten 2022 wurde Lobinger Opa. Seine Tochter Fee und er gaben diese Nachricht in einem gemeinsamen Interview mit „Bunte“ bekannt. Sein Sohn Lex-Tyger Lobinger ist Fußball-Profi und spielt derzeit beim 1. FC Kaiserslautern in der 2. Fußball-Bundesliga. Zuvor war er bei der zweiten Mannschaft von Fortuna Düsseldorf aktiv.

DLV-Führung adelt Tim Lobinger

Am späten Donnerstagabend äußerte sich auch Idriss Gonschinska, Vorstandsvorsitzender des Deutschen Leichtathletik-Verbands zum Tod des einstigen Stabhochspringers. „Ein großartiger Mensch und begnadeter Stabhochspringer hat uns für immer verlassen. Bis zuletzt haben wir gehofft, dass er den Kampf gegen den Krebs gewinnt“, wird der langjährige Begleiter und Freund Lobingers bei auf der Homepage des Verbandes zitiert. „Stabhochsprung ohne Tim Lobinger war über viele Jahre undenkbar. In seinem Herzen war immer Platz für seine Leichtathletik, für die er national und international immer ein hervorragender Botschafter gewesen ist.“

Ähnlich äußerte sich auch DLV-Präsident Jürgen Kessing gegenüber leichtathletik.de. „Es ist ein sehr, sehr trauriger Tag für die Leichtathletik, was mich auch persönlich trifft, denn mit Tim, den ich seit seiner Jugend kannte, verlieren wir nicht nur einen großartigen Menschen, sondern auch einen Sportler, der sich immer für die Leichtathletik eingesetzt hat.“

(dör)
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