Auf WM-Startplatz verzichtet Speerwerfer Seifert bekommt Fair-Play-Preis des Deutschen Sports

Berlin · Weil er sich in einer Formkrise befand, gab Speerwerfer Bernhard Seifert vor der Leichtathletik-WM in Doha im vergangenen Jahr seinen Startplatz freiwillig ab. Dafür bekommt er nun den Fair-Play-Preis des Deutschen Sports.

 Bernhard Seifert.

Bernhard Seifert.

Foto: dpa/Britta Pedersen

Für seine starke Geste zugunsten eines Teamkollegen vor der Leichtathletik-Weltmeisterschaft 2019 bekommt Speerwerfer Bernhard Seifert den Fair-Play-Preis des Deutschen Sports. Dies teilte der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB), der die Auszeichnung gemeinsam mit dem Verband Deutscher Sportjournalisten (VDS) vergibt, am Donnerstag mit.

Seifert hatte die Norm für die WM in Doha/Katar im Vorjahr bereits früh erfüllt. Wegen einer späteren Formkrise verzichtete der 26 Jahre alte Potsdamer zwei Wochen vor dem Saisonhöhepunkt aber auf sein Startrecht. Davon profitierte sein Mainzer Speerwurf-Kollege Julian Weber, der schließlich WM-Sechster wurde.

„Er hat seine eigenen Interessen zugunsten eines Mannschaftskollegen zurückgestellt und damit in besonderer Weise Teamgeist bewiesen. Das verdient unseren großen Respekt und unsere Anerkennung“, begründete Gudrun Doll-Tepper, die als DOSB-Vizepräsidentin Mitglied der Jury war, die Wahl von Seifert. Der Preis wird im Rahmen des Biebricher Schlossgesprächs der Deutschen Olympischen Akademie am 26. März in Wiesbaden verliehen.

Auch Speerwurf-Olympiasieger Klaus Wolfermann war beeindruckt von Seiferts Geste. „Das ist einzigartig, sehr groß. Das zeigt Charakter ohne Ende“, hatte der Franke, der 1972 in München Gold gewann, vor der WM der dpa gesagt. „Ich würde mir wünschen, dass das öfter passiert, vor allem im Fußball.“

(lt/dpa)
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