Deutsche Topsprinterin Lückenkemper würde "Sportlerrente" begrüßen

Köln · Sprinterin Gina Lückenkemper ist durch ihren Wechsel von Bayer 04 Leverkusen nach Berlin klar geworden, dass es finanziell im Sport schnell schwierig werden kann. Eine Rente für Sportler fände sie daher sinnvoll.

Gina Lückenkemper: Sprinterin mit Batterie-Erfolgsgeheimnis
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Das ist Gina Lückenkemper

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Foto: afp

Vize-Europameisterin Gina Lückenkemper würde eine Rente für deutsche Sportler begrüßen. „Dass man sich absichern kann für die Zeit, wenn die aktive Zeit vorbei ist", sagte Deutschlands Topsprinterin im Interview mit der Süddeutschen Zeitung.

Existenzsicherung sei bei jedem Menschen ein Thema, betonte die 22-Jährige, die bei der EM im vergangenen Jahr Silber über 100 Meter gewonnen hatte. „Auf einer unterbewussten Ebene ist es auch bei mir da. Aber ich mache mir keine Gedanken: Was wäre, wenn ich einen Unfall hätte?", erklärte sie: „Dann würde ich im Leben viel zu sehr schwarzmalen und mich viel zu sehr auf solche Sachen versteifen. Mir ist nur wichtig, dass ich meine aktuelle Situation unter Kontrolle habe und weiß: Es läuft."

Aktuell habe sie nicht das Gefühl, unter finanziellem Druck zu stehen. Allerdings habe der Vereinswechsel von Bayer Leverkusen zum SCC Berlin viel Kraft gekostet. Leverkusen hatte nach einem Ausrüsterwechsel nicht mehr den gleichen Sponsor wie Lückenkemper persönlich.

„Letztes Jahr dachte ich: Ich bin EM-Zweite und muss mir um nichts mehr Sorgen machen. Auf einmal war mit dem Vereinswechsel alles in der Schwebe. Es ist nie zu 100 Prozent gesichert, dass und wie lange du dich finanzieren kannst. Natürlich war ich mir darüber immer im Klaren, aber das ist natürlich manchmal für einen jungen Menschen schon eine Krise", sagte sie: „Du hast Ziele und Träume, auf einmal musst du alles hinterfragen und weißt nicht, wie lange du den Sport weitermachen kannst. Das war eine extrem fordernde Zeit."

(rent/sid)
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