Athleten Deutschland verbreiten Mitteilung Auch Athleten fordern öffentliche Cas-Anhörung im Doping-Fall Russland

Frankfurt · Im Doping-Fall Russland fordern neben der Welt-Anti-Doping-Agentur nun auch die Athleten eine öffentliche Anhörung vor dem internationalen Sportgerichtshof Cas. Sie wünschten sich mehr Transparenz, hieß es in einer Mitteilung.

 Die russische Anti-Doping-Agentur Rusada.

Die russische Anti-Doping-Agentur Rusada.

Foto: dpa/Alexander Zemlianichenko

Auch nationale und internationale Athletenvertretungen fordern im Doping-Fall Russland eine öffentliche Anhörung vor dem Internationalen Sportgerichtshof. „Wir fordern den Vorstand der russischen Anti-Doping-Agentur Rusada dazu auf, dies unverzüglich ebenfalls zu tun“, hieß es in einer am Mittwoch von Athleten Deutschland verbreiteten Mitteilung. „In den letzten Jahren haben die Athleten aufgrund der mangelnden Transparenz im Umgang mit dem russischen Dopingskandal das Vertrauen in das System Leistungssport und die globale Anti-Doping-Bewegung verloren.“

Medaillen seien verloren gegangen, die Athleten seien enttäuscht und das Vertrauen in das Anti-Doping-System habe einen absoluten Tiefstand erreicht. „Allerdings wollen die Athleten dem System vertrauen. Sie wollen unter gleichen Wettbewerbsbedingungen starten“, hieß es weiter. „Die Athleten wünschen sich auch mehr Transparenz, um Hinterzimmergeschäfte zu unterbinden.“ Eine transparente Anhörung werde die Entscheidungsfindung des Cas nachvollziehbarer machen und könne so zu mehr Vertrauen in das Anti-Doping-System führen.

Die Welt-Anti-Doping-Agentur hatte am Montag in einem Schreiben an das Cas eine öffentliche Anhörung gefordert. Die Wada hatte den russischen Sport wegen der Manipulation von Daten aus dem Moskauer Labor für vier Jahre ausgeschlossen und unter anderem einen Olympia-Bann für die russische Mannschaft ausgesprochen. Die Rusada legte Einspruch beim Cas ein. Ein Urteil wird bis Mai erwartet.

„Es sind noch wenige Monate bis zu den Olympischen und Paralympischen Spiele 2020 in Tokio. Die Anhörung und die Entscheidung des Cas müssen zwingend vor Beginn der Spiele 2020 stattfinden“, schrieben die Athletenvertretungen aus Deutschland, Großbritannien, Dänemark, Norwegen und den USA.

(lt/dpa)
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