Leichtathletik Dilla will ins Finale springen

Leichtathletik · Jetzt ist es offiziell: Der Stabhochspringer des TSV Bayer gehört zu den 13 Leichtathleten, die gestern eines der zusätzlichen WM-Tickets erhielten. Vereinskollege Björn Otto wurde nur als Ersatzmann nominiert.

 Obenauf: Karsten Dilla fährt mit hohen Ansprüchen zu den Leichtathletik-Weltmeisterschaften nach Daegu in Südkorea.

Obenauf: Karsten Dilla fährt mit hohen Ansprüchen zu den Leichtathletik-Weltmeisterschaften nach Daegu in Südkorea.

Foto: W. Birkenstock

Gestern Mittag war die Zitterpartie für Karsten Dilla endlich beendet. Der 22-Jährige bildet mit Malte Mohr (LG Stadtwerke München) und Raphael Holzdeppe (LAZ Zweibrücken) das Stabhochsprung-Team, das den Deutschen Leichtathletik-Verband (DLV) bei den Weltmeisterschaften in Daegu/Südkorea (27. August bis 4. September) vertreten wird. Sein Vereinskollege Björn Otto, dessen Satz auf 5,80 Meter in Landau ihm nachträglich aberkannt worden waren, guckt dagegen in die Röhre — er ist nur als Ersatzmann vorgesehen.

Dass ausgerechnet sein einstiges Vorbild zum großen Rivalen um den letzten WM-Startplatz wurde, hatte Dilla in den vergangenen Wochen recht erfolgreich zu verdrängen versucht.

Ein nicht ganz einfaches Unterfangen, denn obwohl Otto nicht zur Trainingsgruppe von Bundestrainer Jörn Elberding mit Dilla, Alexander Straub und Florian Sürth in Leverkusen gehört, liefen sich die beiden Athleten des TSV Bayer Dormagen natürlich ständig über den Weg. "Ich habe versucht, mein Ding zu machen, nicht zu gucken, was andere machen", sagt der Grimlinghausener, der ebenso wie Holzdeppe an der Hochschule Ansbach als Fernstudent für Internationales Management (für Spitzensportler) eingeschrieben ist.

Mit der WM-Nominierung endet für den 22-Jährigen eine stressige Zeit. Von den Deutschen Meisterschaften in Kassel (23./24. Juli) war es für ihn direkt weiter zu den Meetings in Jockgrim, Hof und Landau (2. August) gegangen. Obwohl ständig auf Achse, "bin ich so richtig in einen Flow reingekommen", stellt Dilla gut gelaunt fest. Der bevorstehende Trip nach Daegu ist nun die Krönung einer Saison, die "schon ein bisschen besser gelaufen ist, als ich mir das vorgestellt habe", sagt der Dritte der Deutschen Meisterschaften schmunzelnd. Das Hauptziel seien ja schließlich die U23-Europameisterschaften in Ostrava gewesen. "Und nach der Silbermedaille war ich schon überglücklich."

Dass ihm wegen der späten Nominierung nicht wie üblich zwei, drei Wochen Zeit zur Vorbereitung auf die WM bleiben, sieht er locker. "Für mich kommt es jetzt vor allem darauf an, meine Form zu halten." Mit der Rolle des unbedarften Debütanten, der nur mal bei den Arrivierten 'reinschnuppern will, gibt sich Dilla in Asien nämlich nicht zufrieden. "Ich fahre da nicht hin, um nur mal zu gucken. Nein, ich will ins Finale kommen." Los geht es für die Stabhochspringer bereits am Donnerstag. Um sich zu akklimatisieren, schlägt das Team bis zum 24. August auf der subtropischen Vulkaninsel Jeju sein Quartier auf. Von dort geht es am 27. August direkt zum Wettkampf nach Daegu.

(NGZ/rl)
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