Leichtathletik Dilla ratlos nach frühem "Aus"

Leichtathletik · Karsten Dilla wandert etwas ziellos umher, schaut wie abwesend ins Nichts. Nach nur fünf Sprüngen war seine erste WM beendet. Eine Erklärung für sein Aus in der Stabhochsprung-Qualifikation hat der Athlet de TSV Bayer Dormagen nicht. "Scheiße", war sein erster Kommentar, "keine Ahnung."

 Enttäuscht nach dem frühen Aus bei der Leichtathletik-Weltmeisterschaft in Dage: Stabhochspringer Karsten Dilla vom TSV Bayer Dormagen.

Enttäuscht nach dem frühen Aus bei der Leichtathletik-Weltmeisterschaft in Dage: Stabhochspringer Karsten Dilla vom TSV Bayer Dormagen.

Foto: W. Birkenstock

Enttäuschung. Ratlosigkeit. Dabei war es bei einer Weltmeisterschaft kaum einmal so einfach, das Finale zu erreichen. 5,50 Meter, im ersten Versuch übersprungen, reichten. "Mir hat die letzte Spritzigkeit gefehlt", räumte Dilla ein. Warum das gerade beim Saisonhöhepunkt der Fall ist, dafür hat auch Trainer Jörn Elberding keine Erklärung. "Er hat sich am Stab nicht getroffen." Das hat der Coach gesehen. Das könnte am Anlauf gelegen habe, so Elberding weiter. Dilla habe seit zwei Tagen eine leichte Verhärtung am Oberschenkel. "Das ist bei einer popeligen Steigerung vor zwei Tagen passiert."

Auch andere Springer hatten so ihre Probleme. Insgesamt war das Niveau nicht so hoch wie erwartet. Die an sich für das Erreichen des Finales angesetzten 5,70 Meter mussten gar nicht erst aufgelegt werden, schon vorher war das Starterfeld auf die Top-16 zusammen geschrumpft. Dillas Mannschafts- und Zimmerkollege Raphael Holzdeppe ist ebenso ausgeschieden wie Titelverteidiger und Olympiasieger Steven Hooker aus Australien. Aus dem deutschen Team zeigte der Münchener Malte Mohr eine souveräne Vorstellung, er erreichte mit 5,65 Metern sicher das Finale.

Bei 5,35 Meter war Dilla eingestiegen. Den ersten Versuch brach er nach dem Einstich ab. "Zu nah dran", erkannte der Trainer und beorderte seinen Schützling im Anlauf ein Stück zurück. Beim zweiten Sprung passte es. "Der war ganz gut", so Dilla. Er wechselte den Stab und ließ die nächste Höhe, 5,50 Meter, aus. An 5,60 Metern scheiterte er dann dreimal. Im Nachhinein betrachtet war das Auslassen der 5,50 Meter natürlich keine so gute Idee. Aber am Ende ist man halt immer schlauer.

(NGZ)
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