Kenianer knackt magische Grenze Kimetto läuft Marathon-Weltrekord in Berlin

Berlin · Auf dem schnellsten Pflaster der Welt blieb Dennis Kimetto als erster Mensch unter 2:03 Stunden, und wieder einmal hatte Berlin seinen Ruf als beste Marathon-Strecke unter Beweis gestellt.

Dennis Kimetto knackt Marathon-Weltrekord in Berlin
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Kimetto knackt Marathon-Weltrekord in Berlin

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Mit dem Weltrekord von 2:02:57 Stunden pulverisierte der 30-jährige Kenianer in der deutschen Hauptstadt die alte Bestmarke und stieß über die 42,195 Kilometer in eine neue Dimension vor. 26 Sekunden war Kimetto schneller als sein Landsmann Wilson Kipsang (2:03:23) im Vorjahr an gleicher Stätte.

"Ich habe schon unterwegs gemerkt, dass ich es schaffen kann. Ich bin glücklich, das Rennen gewonnen zu haben", sagte Kimetto, der für seinen Weltrekord insgesamt 120.000 Euro an Prämien kassierte, im rbb. Es war bereits der fünfte Marathon-Weltrekord in der deutschen Hauptstadt seit 2007 und bei der 41. Auflage des Traditionslaufs der zehnte insgesamt. Auch der zweitplatzierte Emmanuel Mutai (Kenia) blieb in 2:03:13 noch deutlich unter der alten Bestmarke. Bester Deutscher war Falk Cierpinski (Spergau) in 2:17:25 auf Platz 19.

Bei den Frauen gewann die Äthiopierin Tirfi Tsegaye in 2:20:18 Stunden, verfehlte aber den Streckenrekord der Japanerin Mizuki Noguchi (2:19:12) aus dem Jahr 2005. Glänzend schlug sich die deutsche Lauf-Hoffnung Anna Hahner (Hünfeld), die in diesem Jahr überraschend den Wien-Marathon gewonnen hatte.

Die 24-Jährige verbesserte ihre persönliche Bestmarke um über eine Minute auf 2:26:44 und kam auf Rang sieben. "Wir hatten wirklich viel Spaß auf die Strecke. Die Zuschauer waren einfach fantastisch", sagte Hahner: "Ich bin so froh, dass es geklappt hat."

Die deutsche Rekordhalterin Irina Mikitenko kündigte unterdessen am Rande der Veranstaltung unter Tränen das Ende ihrer langen und erfolgreichen Karriere an. "Ich möchte heute 25 Jahre Leistungssportgeschichte beenden. Es ist nicht leicht, aber ich merke, dass es nicht mehr möglich ist, meine Leistung zu steigern", sagte die 42-Jährige: "Und im Leistungssport sollte das eigentlich das Ziel sein."

Pünktlich um 8.45 Uhr hatte Berlins Regierender Bürgermeister Klaus Wowereit die etwa 40.000 Läufer auf die Strecke geschickt. Bei gutem Marathon-Wetter mit Temperaturen um acht Grad Celsius waren dabei auch erstmals drei Läufer mit einer Bestzeit von unter 2:05 Stunden am Start.

Und die Spitzengruppe um die Kenianer Kimetto, Mutai sowie dem Äthiopier Tsegaye Kebede legte gleich ein gutes Tempo vor. Nach zehn Kilometern lagen sie in einer Zeit von 29:23 Minuten sieben Sekunden über der Zwischenzeit des Vorjahresweltrekords.

Der zweimalige London-Sieger Kebede musste allerdings bereits vor Kilometer 20 etwas überraschend abreißen lassen. Bei Halbzeit lagen die Topläufer (1:01:45) immer noch elf Sekunden über dem Weltrekord. Doch die Spitzengruppe wurde immer schneller: Bei Kilometer 30 lagen sie bereits 24 Sekunden unter dem alten Richtwert.

Kurz vor Kilometer 34 setzten sich dann die favorisierten Kimetto und Mutai von ihrem letzten Verfolger Geoffrey Kamworor (Kenia) ab. Anschließend attackierten sich die beiden Landsmänner gegenseitig - bei Kilometer 38 setzte sich Kimetto vorentscheidend ab und behielt am Ende die Oberhand.

(sid)
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