Mehrkampfmeeting in Ratingen Behrenbruch übernimmt Spitze der Weltrangliste

Ratingen · Medaillenträume für Moskau: Pascal Behrenbruch hat als Sieger der deutschen WM-Qualifikation in Ratingen mit 8514 Punkten die Spitze der Weltrangliste erklommen. Der Europameister der LG Frankfurt übertraf in einem hochkarätigen Wettkampf den bereits für Moskau (10. bis 18. August) qualifizierten Weltranglisten-Ersten Michael Schrader (Leverkusen/8427).

Zehnkampf: Behrenbruch übernimmt Spitze der Weltrangliste
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Das deutsche Trio komplettiert der Olympiasechste Rico Freimuth (Halle-Saale), dem zu stark windbegünstigte 8488 Punkte gelangen. An die Spitze der Weltrangliste setzte sich mit 6430 Punkten überraschend auch Siebenkämpferin Julia Mächtig, die jedoch keine Medaillenchance in Moskau hat.

"Ich wollte es allen zeigen. Viele haben nach schwächeren Leistungen nach meinem EM-Titel schon nicht mehr an mich geglaubt", sagte Behrenbruch in der Stunde des Triumphes und meinte: "Jetzt werde ich mich optimal auf die WM vorbereiten. Dort kann jeder von uns Dreien eine Medaille gewinnen. Natürlich ist Weltrekordler Ashton Eaton nicht zu schlagen."

"Michael Schrader hat von uns die besten Karten bei der WM, weil er die stärksten Nerven hat", meinte Freimuth "über meinen besten Freund, mit dem ich Trainer Wolfgang Kühne und die Wohnung zusammen habe." Der 26-Jährige hatte zum Auftakt bei 5,4 m Rückenwind über 100 m in 10,36 Sekunden aufgetrumpft und dann eine Weitsprung-Bestleistung von 7,55 m erzielt: "Aber mein Gleitwirbel brachte mich mehrfach an den Rand der Aufgabe."

Olympia-Starter Jan Felix Knobel (LG Frankfurt) war am Ende der große Pechvogel als Dritter mit 8396 Punkten in diesem stark windunterstützten Wettkampf. Auf 8350 steigerte sich Aufsteiger Kai Kazmirek (LG Rhein-Wied), als Sechster Hermann Prey (Ahrensburg) auf 8215. Kazmirek ist zusammen mit Johannes Hock (8293) bei der U23-WM in Tampere/Finnland eine deutsche Gold-Hoffnung.

Mit Ausnahme der Leistung von Behrenbruch, der im Weitsprung sogar Gegenwind hatte, fanden die Punktzahlen aller anderen Spitzenathleten wegen zu starken Rückenwindes keinen Eingang in die Weltrangliste. Ansonsten würden vor dem Saisonauftakt der US-Stars um Weltrekordler Eaton (9039) gleich vier Deutsche ganz vorn liegen. Zu starker Wind im 100-m-Lauf und bei fast allen Weitsprüngen führte dazu, dass die Resultate um gut 100 Punkte höher lagen als bei Normalbedingungen.

"Das ist Wahnsinn", meinte Julia Mächtig zu ihrer Steigerung um 85 Punkte. Doch Chancen auf WM-Medaillen wird es für die deutschen Frauen nicht geben, weil die Weltelite ihre Karten noch nicht aufgedeckt hat. Zudem fehlten in der Olympiazweiten Lilli Schwarzkopf (LG Rhein-Wied) nach Achillessehnenriss und der WM-Dritten Jennifer Oeser (Leverkusen) nach einer Fersenoperation die stärksten deutschen Athletinnen.

Neben Mächtig schafften auch Claudia Rath (LG Frankfurt) mit Bestleistung von 6317 und Kira Biesenbach (Leverkusen/6185) die WM-Norm von 6150 Punkten.

(sid/seeg)
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