DLV mit einem Dutzend Hoffnungen Ariane Friedrich verzichtet auf WM-Start

Köln · Gut ein Dutzend Athleten mit Chancen auf real sechs Medaillen stehen im bisher 55-köpfigen deutschen Team für die Leichtathletik-WM in Moskau. Kurz vor der ersten Nominierung des Deutschen Leichtathletik-Verbandes (DLV), der am 29. Juli eine letzte folgen wird, hatte die noch immer angeschlagene Hochsprung-Rekordlerin Ariane Friedrich (LG Frankfurt) am Dienstag ihren Verzicht auf den Saisonhöhepunkt (10. bis 18. August) bekannt gegeben.

Das ist Ariane Friedrich
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"Mit einer Saisonbestleistung von 1,90 m kann man nicht nominiert werden. Ariane wird keinen Versuch mehr unternehmen, die Norm von 1,95 m zu schaffen. Sie muss erst wieder vollständig fit werden", sagt Eisinger vor dem Hintergrund der Tatsache, dass sich die Athletin am 21. Juni beim Angriff auf WM-Norm von 1,95 m im badischen Bühl am Knie verletzt hatte.

"Werde immer wieder aufstehen"

Auf ihrer Homepage sagt Ariane Friedrich, sie sei oft gefragt worden, warum sie sich diese Quälerei noch zumute. Ihre Antwort: "Egal, welche Verletzung und welche Herausforderung noch kommt, ich werde immer wieder aufstehen, solange ich die Kraft dazu habe, und ich werde für meinen Traum, eine Medaille bei den Olympischen Spielen zu erringen, kämpfen."

Größte Medaillenhoffnungen im deutschen Team, das Ende des Monats noch um zwei Läufer für die 4x100-m-Staffel und wenige Athleten mit Normerfüllungen wachsen wird, sind inklusive Diskus-Olympiasieger Robert Harting (Berlin) sieben der acht Medaillengewinner der Sommerspiele 2012 in London: Bei den Männern die Stabhochspringer um Björn Otto (Köln/Silber) und Raphael Holzdeppe (Zweibrücken/Bronze) sowie Kugelstoß-Weltmeister David Storl (Chemnitz/Kugel), bei den Frauen Speerwerferin Christina Obergföll (Offenburg/Speer), ihre Disziplinkollegin Linda Stahl (Leverkusen/Bronze) sowie Hammerwurf-Weltrekordlerin Betty Heidler (LG Frankfurt/Bronze).

Hinzu kommen nach ihrem Höhenflug 2013 im Zehnkampf Europameister Pascal Behrenbruch (LG Frankfurt), Rico Freimuth (Halle/Saale) und Michael Schrader (Leverkusen), derzeit Nummer eins bis drei in der Welt. Bei den Frauen haben erneut die Stabhochspringerinnen um Silke Spiegelburg (Leverkusen) und die WM-Zweite Martina Strutz (Neubrandenburg) gute Chancen, außerdem Kugelstoß-Halleneuropameisterin Christina Schwanitz (LV Erzgebirge) und die Diskuswerferinnen um die WM-Zweite Nadine Müller (Halle/Saale).

29 Frauen und 26 Männer

In den Einzeldisziplinen wurden bisher 29 Frauen und 26 Männer nominiert, die die erste DLV-WM-Norm erfüllt haben. Athleten mit nachträglich erfüllter A-Norm bzw. B-Norm werden am 29. Juli folgen. Bereits enthalten in der Zahl 55 sind die beiden namentlich noch nicht feststehenden weiteren 4x100-m-Läufer. Bisher gibt es in 19 der 47 WM-Disziplinen keine deutschen Athleten. Nicht entsendet wird eine 4x400-m-Staffel der Frauen.

Jüngste Teilnehmerin ist die 19-jährige Anna-Lena Freese (FTSV Jahn Brinkum), ältester der im Oktober 36 Jahre alt werdende Stabhochspringer Björn Otto (ASV Köln).

"Wir sollten die Chancen des Teams im Übergangsjahr nach Olympia 2012 angemessen einschätzen und die WM in Moskau dennoch mit Optimismus angehen", sagte DLV-Sportdirektor Thomas Kurschilgen. Cheftrainer Idriss Gonschinska: "In der mittelfristigen Orientierung auf Rio 2016 wollen wir junge Athleten in das DLV-Team integrieren um ihnen internationale Wettkampfkompetenz und Erfahrungen mit den besten Nationen der Welt zu vermitteln".

(sid)
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