Russin war positiv auf EPO getestet worden Leichtathletik-WM: Szabo verzichtet bei Start Jegorowas auf Teilnahme

Edmonton (rpo). Olympiasiegerin Gabriela Szabo (Rumänien) erwägt bei einer Teilnahme der Russin Olga Jegorowa an der Leichtathletik-WM in Edmonton (3. bis 12. August) auf einen Start zu verzichten. Die Hallen-Weltmeisterin war positiv auf das Blutdopingmittel EPO getestet worden.

"Es gibt ein eindeutig positives Ergebnis. Eine Teilnahme wäre damit für uns nicht nachvollziehbar. Gabriela ist entschlossen, nicht über 5.000 m anzutreten, sollte Jegorowa teilnehmen", sagte der niederländerländische Manager von Szabo (Foto), Jos Hermens, dem Sport-Informations-Dienst (sid). Die 29 Jahre alte Russin ist bereits am WM-Schauplatz und will unbedingt laufen. Zudem ist die Jahres-Weltbeste über 3.000 m bereit, sich einem Bluttest zu unterziehen und fordert eine Anhörung. "Was soll dabei wohl für ein Ergebnis rauskommen", meinte Hermens, der auf den langen Zeitraum seit dem positiven Befund (6. Juli in St. Denis) anspielt.

Wann das Ergebnis der in Lausanne untersuchten B-Probe zu erwarten ist, war zunächst nicht bekannt. "Ich kann über den Zeitpunkt nichts sagen, möchte aber klarstellen, dass Frau Jegorowa bei einer Bestätigung des positiven Befundes sofort suspendiert wird", erklärte Prof. Arne Ljungqvist, als Vizepräsident zuständig für den Bereich Medizin/Doping, dem sid. Jegorowa wäre der erste überführte Blutdopingsünder in der Leichtathletik. Ihr droht eine zweijährige Sperre. In Edmonton kursieren bereits Gerüchte, wonach bald weitere EPO-Fälle bekannt werden.

Der positive Nachweis anhand der "französischen Methode" (Direktnachweis von EPO im Urin) reicht nach Angaben von Ljungqvist auch künftig für eine Suspendierung aus. "Bei der WM werden hinsichtlich der EPO-Tests noch Blut- und Urinkontrolle in Kombination abgenommen. Nach Edmonton wollen wir dazu übergehen, dass die Urinprobe alleine zur Anwendung kommt", sagte der Schwede. Der Vorteil bei der Doppel-Kontrolle ist, dass bei einem negativen Befund im Blut die Urinanalyse überflüssig wird und damit hohe Kosten eingespart werden können. Die "französische Methode" stellt bislang noch ein sehr teures Verfahren dar und kostet laut Ljungqvist mehrere tausend Dollar.

(RPO Archiv)
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