Golf: Duval Favorit vor Woods Langers Frust und Lust bei Championships

Atlanta (rpo). Bernhard Langer will bei der US PGA Championship einfach nichts gelingen. Ab Donnerstag nimmt er auf dem Par 72-Kurs des Atlanta Athletic Club in Georgia unter anderem gegen Tiger Woods den nächsten Anlauf.

"Die Plätze und vor allem die Grüns in USA liegen mir. Ich war stets ein Spieler der auf den schnellen, treuen Grüns bestens zurecht kommt", kündigt Langer an, dass er wieder angreifen will. Es geht dem Golf-Millionär vordergründig nicht um die Siegprämie. Langer muss trotz seines jüngsten Sieges bei den Dutch Open im Juli noch punkten, um seinen Platz im europäischen Ryder Cup-Team zu sichern. Im Moment liegt der derzeitige Weltranglisten-26. auf Rang neun in der Ryder Cup-Statistik - die ersten zehn Spieler qualifizieren sich automatisch für den Kampf der Kontinente. Ein Ziel, das Langer in diesem bisher so erfolgreichen Jahr ganz nach oben in seiner Prioritätenliste gesetzt hat.

Doch traditionell sind die PGA Championships kein gutes Pflaster für die europäischen Spitzengolfer. 97 der 100 besten der Weltrangliste werden in Atlanta den Schläger schwingen. Noch nie hatte ein Major-Turnier eine so massive Ansammlung von Klasse zu verzeichnen. Von den insgesamt 150 Startern kommen nur 23 aus Europa.

Und Langer zählt zu den Besten, nachdem er sich von März bis zu den British Open im Juli fünf Platzierungen unter den besten 6, darunter einen 6. Rang beim US Masters sowie den sensationellen dritten Rang bei den British Open in Lytham St. Annes erkämpft hatte. Allein bei den US-Turnieren verdiente er 1,54 Millionen Dollar und liegt damit an 18. Stelle der US-Geldrangliste. Das stempelt den Präzisionsarbeiter zwar nicht zu den Topfavoriten in Atlanta, reiht ihn aber ein in die Gruppe der Jäger von Woods und Duval.

Woods zeigte in den letzten Wochen Schwächen

Zwar schwächelte Woods bei seinen letzten vier Turnier-Auftritten und erreichte nach bisher vier Saisonsiegen keine Top-Ten- Platzierung - inklusive des Masters und der British Open. "Ich war müde", sagte Woods zur Begründung seiner Abstinenz im letzten Test bei den Buick Open. "Du kannst einen Golfkurs in ein oder zwei Runden kennen lernen", meinte Woods, der schon 1999 die Wanamaker-Trophy, den imposanten Siegerpokal der PGA Championship, gewann.

Allein die Chance, zum dritten Mal in Serie als Sieger in die Annalen der Championships einzugehen, ist Woods jede Anstrengung und jedes Risiko wert. Einen Hattrick dieser Güte hat es seit 1920 nicht mehr gegeben. Als heißester Herausforderer von Woods geht Duval am Donnerstag mit dem Titelverteidiger und US Open-Sieger Retief Goosen (Südafrika) an den ersten Abschlag. Duval galt bis zu den British Open als bester Golfer, dem nie ein Sieg bei einem Major gelang. Der Durchbruch in Royal Lytham hat sein Selbstvertrauen enorm gestärkt. "Die Medien, die Fans, die Mitspieler, alle schauen mich jetzt anders an. Ich weiß nicht wie oder warum", meinte die Nummer 3 der Weltrangliste, "ich denke, den Unterschied zu früher macht der Respekt aus. Es ist wirklich ein großartiges Gefühl", so Duval. Vor einem Jahr gewann Tiger Woods erst im Playoff nach drei Extralöchern gegen seinen Landsmann Bob May.

(RPO Archiv)
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