Deutsche Eishockey-Liga: Krisensitzung in Köln - DEG-Trainer greift Schiedsrichter an

München (dpa). Die Kölner Haie haben ihre Negativserie gestoppt, aber die Talfahrt geht weiter. Trotz des 5:4-Penaltysiege über die Frankfurt Lions stürzte der Titelfavorit am 25. Spieltag der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) vom achten auf den zehnten Platz ab und gab Sportdirektor Lance Nethery Anlass, vor dem Schlagerspiel gegen Adler Mannheim an diesem Dienstag aus Atlanta in den USA zu einer Krisensitzung an den Rhein zu fliegen. Mit stolzer Brust empfangen die München Barons die Düsseldorfer EG am Dienstag zum Nachholspiel. Der deutsche Meister feierte mit dem Gewinn des Halbfinalturniers im Continental-Cup einen internationalen Prestigeerfolg und greift nach der europäischen Eishockey-Krone.

"Ein toller Erfolg für uns", jubelte Barons-Manager Max Fedra nach dem 3:1 am Sonntag im Endspiel gegen den Schweizer Cup-Verteidiger HC Ambri-Piotta. Im Finalturnier treffen die Münchner vom 12. bis 14. Januar auf Gastgeber Zürich Lions, die London Knights und den HC Slovan Bratislava. Matchwinner am Sonntag im Tessin war Nationalspieler Alexander Serikow als zweifacher Torschütze; das dritte Tor erzielte Andy Schneider. Das Team von Trainer Sean Simpson musste den Erfolg aber teuer bezahlen: Mike Kennedy und Bob Sweeney verletzten sich und fallen gegen die DEG aus.

An der Düsseldorfer Brehmstraße herrscht dagegen auch noch drei Tage nach der mit 1:2 verlorenen Freitag-Begegnung gegen Mannheim helle Empörung über Schiedsrichter Holger Gerstberger. Trainer Gerhard Brunner nahm die seiner Ansicht nach indiskutable Leistung des Esseners für einen verbalen Rundumschlag gegen die DEL-Referees zum Anlass. "Solche Schiedsrichter machen unser Eishockey kaputt. Wenn das so weiter geht, dann brennt Weihnachten der Baum", schimpfte der DEG-Trainer, der sich von Gerstberger bei der Verteilung der Strafzeiten benachteiligt fühlte und ihm außerdem Selbstdarstellung vorwarf: "Es kann nicht sein, dass ein Schieri meint, der wichtigste Mann auf dem Eis zu sein."

Zach war diesmal ganz zahm

Hans Zach, der in der vergangenen Woche mit wüsten Beschimpfungen gegen den Unparteiischen Willi Schimm aus Waldkraiburg für Wirbel sorgte, war diesmal ganz zahm, obwohl seine Kassel Huskies mit dem 1:3 bei den Eisbären Berlin die historische Chance verpassten, zum ersten Mal überhaupt DEL-Spitzenreiter zu werden. "Die Eisbären waren sehr diszipliniert, hervorragend in der Defensivarbeit und haben keine dummen Fouls begangen", lobte Zach den Sieger, bei dem immer mehr die Handschrift des neuen Trainers Uli Egen deutlich wird. Zum ersten Mal seit einem Jahr kassierten die Berliner an einem Wochenende nur zwei Gegentreffer.

Die "Mannschaft der Stunde" sind die Revier Löwen Oberhausen, die mit dem 2:0 gegen Spitzenreiter Berlin Capitals den siebten Heimsieg in Folge landeten und aus den vergangenen fünf Spielen vier Siege holten. "Ich bin stolz, dass wir mit solchen Gegnern mithalten können", meinte Trainer Gunnar Leidborg, der von der Teilnahme an der Playoff-Runde aber noch nichts wissen will: "Wir müssen auf dem Teppich bleiben."

(RPO Archiv)
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