Krefeld Pinguine reagieren Krefeld feuert Trainer nach Heimpleite gegen DEG

Krefeld (rpo). Die Krefeld Pinguine haben am Mittwoch ihren Trainer Mario Simoni gefeuert. Am Vorabend hatten die Pinguine bei der 1:7-Niederlage gegen die DEG Metro Stars eine desaströse Leistung geboten.

Fest steht: Am Rhein dreht sich das Trainerkarussell atemberaubend schnell. Mario Simoni musste nur acht Tage nach der Entlassung von Michael Komma bei den DEG Metro Stars bei den Krefeld Pinguinen die Koffer packen. Nach der 1: 7-Heimpleite in der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) gegen den Nachbarn aus Düsseldorf zog der KEV die Notbremse und entließ den Italo-Kanadier, der erst zu Saisonbeginn gekommen war.

"Nach der Niederlage gegen Düsseldorf war dieser Schritt unausweichlich", erklärte Geschäftsführer Wolfgang Schäfer. Bis auf weiteres wird der Tabellenzwölfte vom Sportlichen Leiter Franz Fritzmeier trainiert, der auch am Freitag (19.30 Uhr) im Auswärtsspiel bei den Kassel Huskies als Interimscoach an der Bande stehen wird.

Kein Alibi mehr

Schäfer, der die Mannschaft am Mittwochmorgen von der Entscheidung informierte, nahm die Profis nach nur drei Siegen in zehn Spielen in die Pflicht: "Ich habe den Spielern deutlich vor Augen geführt, dass es so nicht weitergeht. Ein Alibi gibt es ab sofort nicht mehr. Wir erwarten schon in Kassel eine deutliche Leistungssteigerung von jedem Einzelnen."

Sofort nach der bitteren Heimpleite hatte der Generalbevollmächtige Wilfrid Fabel Schäfer und Fritzmaier zur Krisensitzung gebeten. "Man kann gegen die DEG verlieren, aber nicht so", wetterte Fabel. Die Krefelder Fans unter den nur 2816 Zuschauern in der Rheinlandhalle hatten nach dem sportlichen Offenbarungseid ihren Unmut lautstark kundgetan. "In zwei Wochen ist die Halle leer", sangen sie und forderten: "Vorstand raus!"

Auf der Tribüne verfolgte Bill Stewart, bis zum vergangenen Frühjahr noch KEV-Trainer, die Partie. "Ich bin auf Urlaub hier, in Kanada ist es zu langweilig. Da wird ja kein Eishockey gespielt", sagte der Kanadier, der als Kandidat für die Simioni-Nachfolge gehandelt wird. Simioni, der im Sommer vom dänischen Erstligisten Odense IK gekommen war, ahnte derweil schon Schlimmes: "Das ist ein Albtraum für mich."

Goring Kandidat Nummer fünf

Während in Krefeld die Stimmung auf dem Tiefpunkt ist, hat bei der DEG die Verpflichtung von Trainer Butch Goring neue Kräfte freigesetzt. "Das war eine schwere Woche, der Kopf war nicht frei. Aber nach der Entscheidung für Goring hat die Mannschaft wieder sichtliche Motivation", sagte DEG-Stürmer Patrick Reimer nach dem Triumph beim Nachbarn, mit dem die Düsseldorfer ihre Talfahrt nach fünf Pleiten hintereinander vorerst stoppten.

Zweieinhalb Stunden vor dem ersten Bully in der Rheinlandhalle hatte der achtmalige Meister den früheren Krefelder Meistermacher Goring als Komma-Nachfolger bekannt gegeben. In Krefeld stand zum letzten Mal Interimscoach Walter Köberle an der Bande. "Zum Abschied hat mir die Mannschaft einen Sieg geschenkt", sagte der Olympiadritte von 1976, der am Donnerstag für Goring Platz macht.

"Wir wollten für Walter gewinnen. Nach der Pleite in Frankfurt hatte er einen besseren Abschied verdient", sagte Stürmer Matt Davidson. Am Sonntag war die DEG nach einem 2:6 beim Titelverteidiger auf den letzten Tabellenplatz abgerutscht. Durch den Sieg in Krefeld gaben die Düsseldorfer die Rote Laterne wieder ab.

Goring, viermaliger Stanley-Cup-Sieger mit den New York Islanders, war der fünfte Kandidat auf der Wunschliste der DEG. Rekordtorschütze Erich Kühnhackl, Ex-Nationalspieler Mike Schmidt, der frühere Stanley-Cup-Gewinner Uwe Krupp sowie der Frankfurter Manager Lance Nethery hatten den Düsseldorfern zuvor einen Korb gegeben.

(sid)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort