Düsseldorf Köstner beim ersten Turnier mit Fortuna auf dem letzten Platz

Düsseldorf · Bundesligist Bayer Leverkusen gewinnt den Stadtwerke Wintercup mit zwei 1:0-Siegen gegen Dinamo Zagreb und Eintracht Braunschweig.

Bei seiner vierten Teilnahme am Stadtwerke Wintercup in der Düsseldorfer Arena hat Fußball-Bundesligist Bayer Leverkusen zum ersten Mal den Pokal gewonnen. Mit zwei 1:0-Siegen im Halbfinale über Dinamo Zagreb und im Endspiel über Eintracht Braunschweig (jeweils über 45 Minuten) holte sich die Mannschaft von Trainer Sami Hyypiä vor 19 100 Zuschauern den Turniersieg. Gastgeber Fortuna Düsseldorf kam nach einem 5:6 nach Elfmeterschießen gegen Braunschweig und einem 0:1 gegen Zagreb im kleinen Finale nicht über den letzten Platz hinaus.

Was für die Werkself und ihr Umfeld vom letzten Test vor dem Rückrundenauftakt in Freiburg am Samstag hängen bleibt, ist indes weniger der Titelgewinn als vielmehr der positive Auftakt des kleinsten Feldspielers im Kaders: Ryu Seung-Woo, 1,70 Meter groß, Anfang des Jahres für 100 000 US-Dollar Leihgebühr aus seiner Heimat Korea gekommen, stellte in Düsseldorf unter Beweis, dass er mit seinen wuseligen Offensivbewegungen schneller eine Option für Hyypiä werden kann als gedacht. Er schoss auch das Siegtor gegen Zagreb. "Die Überlegung, ihn zu verleihen, ist vom Tisch. Er bleibt definitiv bei uns", sagte Sportdirektor Rudi Völler. Gerade nach dem Kreuzbandriss von Robbie Kruse (er fällt ein halbes Jahr aus), kommt Bayers Machern ein starker Ryu mehr als recht.

Den Traum vom dritten Turniersieg nach 2008 und 2012 hatten die Fortunen derweil bereits nach dem Auftaktspiel aufgeben müssen. Gegen Bundesligist Eintracht Braunschweig verloren die Düsseldorfer allerdings erst im Elfmeterschießen. Nachdem zuvor alle neun Schützen sicher verwandelt hatten, setzte Innenverteidiger Stelios Malezas Schuss Nummer zehn ans Lattenkreuz. Positiv: Aristide Bancé, nach Verletzungspause erst in der 35. Minute eingewechselt, sorgte erkennbar für frischen Wind und erzielte mit einer seiner ersten Ballberührungen auch den Ausgleich.

Bevor die Gastgeber jedoch endlich ihr Herz in beide Hände nahmen, offenbarten sie ihrem Trainer Lorenz-Günther Köstner auch etliche Ansatzpunkte für die Arbeit im heute beginnenden Trainingslager in La Manga. So zum Beispiel beim 0:1 — so frei wie der Braunschweiger Benjamin Kessel bei seinem Kopfball darf ein gegnerischer Spieler nach einem Freistoß niemals stehen. Das sah auch Köstner so: "Unsere Innenverteidiger bringen es nicht fertig, die Gegner bei einem Freistoß zu blocken."

Auch die Partie gegen Zagreb stellte den Coach nicht zufrieden. "Es war zwar wichtig für unsere Stabilität, dass unser Kapitän Lumpi Lambertz wieder dabei sein konnte", erklärte der 61-Jährige. "Deshalb haben wir uns auch besser präsentiert als am Donnerstag beim 0:4 im Test gegen Leverkusen. Da gehörte jedoch auch nicht viel dazu."

(RP)
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