Köln Köln träumt nach spätem Sieg von der Ersten Liga

Köln · Christian Clemens gelingt in der Nachspielzeit der Treffer zum 2:1 gegen Erzgebirge Aue.

Der Mann des Tages war am Ende doch ein Kölner, und er hatte eine Kampfansage dabei. "Der 1. FC Köln", sagte Christian Clemens, "gehört nach oben. Das ist kein gewöhnlicher Zweitligaverein." Mit seinem Traumtor in der Nachspielzeit hatte der Offensivspieler für den 2:1 (1:0)-Erfolg gegen Erzgebirge Aue gesorgt und die Hoffnungen auf den direkten Wiederaufstieg am Leben gehalten. "Wir pusten jetzt ganz in Ruhe durch", sagte Trainer Holger Stanislawski: "Heute genießen wir, das lassen wir uns nicht nehmen."

Nach sechs Siegen in sechs Testspielen folgte ein Arbeitssieg zum Start aus der Winterpause. Der Rückstand auf den Dritten, den 1. FC Kaiserslautern, beträgt zunächst nur noch drei Punkte, entsprechend groß war der Jubel in Köln-Müngersdorf. Dabei schien die Rolle, die Clemens nun innehatte, eigentlich bereits fest vergeben – an Kevin Pezzoni nämlich, den Rückkehrer im Aue-Trikot, der wirklich alles für einen inflationären Gebrauch des Wortes "ausgerechnet" getan hatte. In seinem Pflichtspieldebüt für Erzgebirge hatte er gegen seinen Ex-Klub zum Ausgleich getroffen, mehr als ein Gruß an die Kritiker war das – fünf Monate, nachdem ihn Angriffe und Drohungen einiger Kölner Fans zur Vertragsauflösung getrieben hatten, 79 Minuten, nachdem ihn ein Großteil der FC-Anhänger mit Pfiffen empfangen hatte.

"Das habe ich aber erwartet, das geht hier rein und da wieder raus", sagte Kevin Pezzoni, der merklich bemüht war, kein weiteres Öl ins Feuer zu gießen. "Nur weil hier ein paar Idioten rumrennen, werde ich Köln ja nicht meiden. Ich hatte hier sehr schöne Jahre", sagte der 23-Jährige.

(sid)
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