Olympia 2016 Judo-Präsident fordert mehr Förderung von der deutschen Wirtschaft
Rio De Janeiro · Die deutschen Judoka fahren mit nur einer Medaille von den Olympischen Spielen in Rio de Janeiro nach Hause. Verbandschef Peter Frese ist unzufrieden.
Peter Frese pflegt ein offenes Wort. Und so war es nicht wirklich verwunderlich, dass der Präsident des Deutschen Judo-Bundes (DJB) mit seiner Enttäuschung über das Abschneiden seiner Athleten in Rio nicht hinterm Berg hielt. "Ich kann mit dem Ergebnis nicht zufrieden sein. Das ist zu wenig. Wir haben uns ein blaues Auge geholt", sagte Frese angesichts der schwachen Bilanz. Zu Buche steht lediglich eine Bronzemedaille durch Laura Vargas Koch - dies bei 13 Startern und bitteren Erstrunden-Niederlagen von Medaillenhoffnungen wie Miryam Roper (Leverkusen) oder Marc Odenthal (Mönchengladbach). Minimum zwei Medaillen hätten es sein sollen in Rio.
Nun mag sich Frese nicht damit trösten, dass die Judokas in dieser Hinsicht nicht allein dastehen innerhalb des DOSB. Die Schwimmer verarbeiten gerade eine Wiederholung der historischen Pleite von London, auch die Fechter stecken in einer mittelschweren Krise. Und dort, wo die Olympia-Erfolge ausbleiben, wird der Ruf dieser Tage wieder einmal reflexartig laut nach mehr Fördergeldern.
Dieser Forderung schließt sich auch Judo-Präsident Frese an, allerdings mit einer Einschränkung. "Wir möchten nicht einfach mehr Geld, sondern Geld, um es sinnvoll in den Sport zu investieren. Dazu gehört auch, dass die starken deutschen Firmen individuell mehr Sportler fördern. Wir benötigen einfach mehr Fördergeld, um unsere Strukturen zu verbessern", erklärte Frese.
Ein Leistungssportkoordinator für den Nachwuchs und an zwei Bundesstützpunkten jeweils einen weiteren Trainer, das schwebt Frese vor. Wichtig sei auch, die internationalen Trainingscamps mit den Spitzenathleten wie auch mit den Junioren-Teams besuchen zu können.