Börsenforderungen bisher zu hoch Jones will es wissen: Bitte bei HBO für WM-Kampf gegen Michalczewski

Miami (rpo). Kommt es nun doch bald zum Kampf zwischen Roy Jones und Dariusz Michalczewski? Die Initiative, die jetzt von Dreifach-Weltmeister Jones ausgeht, lässt zumindest darauf hoffen.

"Ich werde Montag zu meinem TV-Sender HBO gehen und denen sagen, gebt mir einiges Geld und lasst mich nach Deutschland gehen und mich diesen Kampf mit Dariusz Michalczewski machen, wenn er es will", sagte Jones am Sonntag nach seiner Titelverteidigung in Miami durch K.o. in der 7. Runde gegen den Australier Glen Kelly.

"Tiger"-Manager Klaus-Peter Kohl begegnete der Initiative des Amerikaners mit Skepsis. "Ich glaube nicht daran, dass Jones es ernst meint. Er hat schon so oft gesagt, dass er diesen Kampf will, und sich dann hinter utopischen Gagenforderungen versteckt", sagte der Hamburger dem Fernsehsender "Premiere World". "Ich glaube erst an den Kampf, wenn Jones wirklich mit Michalczewski im Ring steht."

Schon drei Tage vor dem Kampf hatte Jones bei der Pressekonferenz gesagt, dass als nächstes ein Duell gegen Michalczewski wahrscheinlicher sei als gegen einen anderen Weltklasseboxer. Vor allem deshalb, weil der in 47 Kämpfen einmal bezwungene Amerikaner gegen den in 43 Duellen unbesiegten Hamburger noch nicht gekämpft habe. Allerdings tönte er seinerzeit noch, der Typ aus Deutschland solle "seinen Hintern hierher bewegen". "Sagen sie ihm, dass ich ihn darum bitte", forderte Jones die Journalisten auf.

Der "Tiger" glaubt an den Kampf

Bislang scheiterte der Kampf an den zu hohen Börsenforderungen von Jones, der von seinem TV-Vertragspartner HBO zuletzt immer stärker unter Druck gesetzt wurde. Amerikas führender Box-Sender hat dem Olympia-Zweiten von 1988 bereits damit gedroht, dass er seinen mit vier Millionen Dollar pro Kampf dotierten Drei-Jahres-Kontrakt verliert, wenn er nicht endlich gegen Michalczewski antritt.

Michalczewski ist inzwischen auch überzeugt, dass das Duell doch noch zu Stande kommen wird. "Wir haben beide gar keine andere Wahl. Der Druck von draußen ist so groß, dass Ende des Jahres der Kampf kommen wird", sagte der Schützling von Erfolgstrainer Fritz Sdunek nach Jones' letztem Kampf.

Der "Tiger" hat seinen nächsten Fight für den 20. April geplant. Er soll höchstwahrscheinlich in seiner Geburtsstadt Danzig stattfinden. Als Herausforderer steht der 38 Jahre alte Ex- Weltmeister Michael Nunn zur Diskussion. Der Amerikaner (58 Siege/4 Niederlagen) hatte am 21. März 1998 in Berlin gegen Lokalmatador Graciano Rocchigiani den Kampf um den vakanten WBA-Titel nach Punkten verloren.

(RPO Archiv)
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