Tischtennis-Nationalteam - Neuer Coach, bewährte Kräfte: Istvan Korpa baut auf Jörg Roßkopf

Hannover/Dessau (dpa). Der neue Tischtennis-Bundestrainer Istvan Korpa baut bei seinem Einstand auf bewährte Kräfte und Blockbildung. Ex-Europameister Jörg Roßkopf, "Kronprinz" Timo Boll und der deutsche Meister Zoltan Fejer-Konnerth vom Bundesliga-Tabellenführer TTV Rebau Gönnern sollen an diesem Dienstag in Dessau gegen Griechenland für einen erfolgreichen Europaliga-Auftakt sorgen. "Das ist gegen diesen Gegner die stärkste Mannschaft. Der Wettbewerb ist aufgewertet worden. Schon in der Vorrunde darf man sich keinen Ausrutscher erlauben", sagte Korpa.

Die Rückkehr des dienstältesten Trainers im Deutschen Tischtennis- Bund (DTTB) ins Rampenlicht war die größte Überraschung bei der Reform der Trainerstruktur. Der 54 Jahre alte Korpa arbeitet seit 1975 für den DTTB. Von 1979 bis 1983 betreute er schon einmal das Herren-Team. "Wenn man weiß, dass er seit neun Jahren den männlichen Nachwuchs mit Boll an der Spitze erfolgreich trainiert hat, macht die Nominierung Sinn", begründete Cheftrainer Dirk Schimmelpfennig die Entscheidung für den gebürtigen Jugoslawen mit ungarischer Nationalität.

Ganz ohne Nebengeräusche verlief die Nominierung aber nicht. Rekordnationalspieler Roßkopf, der zuvor nicht gefragt wurde, fühlte sich übergangen und teilte das auch DTTB-Vizepräsident Eberhard Schöler mit. Der 31 Jahre alte Ausnahmespieler ist nach seinem gelungenen Olympia-Comeback mit Platz fünf in Sydney gewillt, nicht nur am Tisch im achtgrößten Sportverband Verantwortung zu übernehmen. "Nach dem Ende seiner aktiven Laufbahn werden wir Jörg in die Trainerarbeit einbinden", sagte Schimmelpfennig.

Nicht gut drauf

In der Sporthalle des Berufsschulzentrums Dessau sind aber zunächst die Schmetterkünste von Jörg Roßkopf gefragt. Die Griechen bieten in Kalinikos Kreanga einen fast gleichstarken Spitzenmann auf. Der Bundesligaspieler aus Ochsenhausen könnte allein für zwei Punkte der Südeuropäer sorgen, ist aber zur Zeit nicht gut drauf. Am Sonntag verlor Kreanga beide Bundesliga-Einzel. Dagegen befinden sich Roßkopf und Boll nach der Umstellung auf den 40-Millimeter-Ball in Top-Form. Linkshänder Roßkopf ist mit 8:1 Siegen bester Bundesliga-Akteur.

Die Europäische Union reformierte nicht nur die Europaliga, sondern auch das Spielsystem. Ein Match besteht aus maximal fünf Einzeln, nach dem dritten Punkt für ein Team ist Schluss. "Wir streben in unserer Gruppe mit Griechenland, den Niederlanden und Tschechien Platz eins an. Damit wären wir in der Europaliga-Endrunde und zugleich für das Viertelfinale der Europameisterschaft 2002 in Zagreb gesetzt", erklärte Korpa den neuen Modus.

(RPO Archiv)
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