Herr Niersbach, was erwarten Sie für 2015?

Niersbach Auf jeden Fall einen heißen Herbst. Noch ist unsere Nationalmannschaft ja nicht für die Europameisterschaft in Frankreich qualifiziert. Ich bin aber überzeugt, dass sie das schafft.

Sie waren immer gegen die Vergrößerung des Teilnehmerfeldes. Hat sich das geändert, weil dadurch die Chancen der Nationalelf auf die Qualifikation besser werden?

Niersbach Daran hat sich nichts geändert. Die Iren waren ja sehr dafür, und ich habe nach dem 1:1 gegen Irland in Gelsenkirchen meinem irischen Kollegen schon gesagt: Nicht, dass ich noch mal dankbar sein muss. Im Ernst: Ich finde das alte Modell besser. Die Mehrheit wollte es anders, das respektieren wir.

Sie selbst bewerben sich um einen Platz in der Fifa-Exekutive. Schreckt Sie nicht das schlechte Image?

Niersbach Wenn ich gewählt werden würde, gilt: Das Hauptziel jedes Neuen muss sein, dass sich das schlechte Image der Fifa wieder zum Positiven ändert. Das Fifa-Exekutivkomitee muss für Integrität stehen, da will ich meinen Beitrag leisten. Es ist aber immer besser, von innen Einfluss zu nehmen, statt von außen zu kritisieren.

Sie haben den Vertrag mit Bundestrainer Joachim Löw in einem Jahr ohne ein großes Turnier verlängert. Dadurch haben Sie größere Aufregung vor der WM vermieden. Könnte es 2015 wieder eine Vertragsverlängerung geben?

Niersbach Das könnte sein.

Wie verbringen Sie die Zeit zwischen den Jahren?

Niersbach Ich kann nur jedem empfehlen, sich zurückzulehnen. Wir sind stolz und dankbar für dieses Jahr, aber wir sind auch demütig, wenn man sieht, was in der Welt Schreckliches geschehen ist. Wir durften so etwas Schönes erleben.

ROBERT PETERS FÜHRTE DAS INTERVIEW.