Hamburg/Augsburg HSV: Uns fehlt es an Charakter

Hamburg/Augsburg · Nach der 1:3-Niederlage in Augsburg sprach Valron Behrami Klartext.

Vorstandschef Dietmar Beiersdorfer wollte den erneuten Rückschlag "lieber nicht" kommentieren, auch Trainer Joe Zinnbauer hielt sich mit Kritik vornehm zurück - dafür sprach Valon Behrami Klartext und dem angeschlagenen Hamburger SV sogar die Klasse ab. "Uns fehlen Mentalität, Persönlichkeit und Charakter. Diese Eigenschaften kann man nicht kaufen - die hat man oder nicht", schimpfte der 29 Jahre alte Schweizer nach dem verdienten 1:3 (1:0) beim FC Augsburg.

Eine Woche nach dem noch groß gefeierten Sieg im Nordderby gegen Bremen sorgte der erneute Absturz auf einen Abstiegsplatz und auch der Innenbandanriss im linken Knie von Verteidiger Heiko Westermann, der für den Rest der Hinrunde ausfällt, für Alarmstimmung beim krisengeplagten HSV. "Wenn wir glauben, wir haben mit zwölf Punkten etwas erreicht, sind wir schief gewickelt, wir haben nichts erreicht", sagte Behrami in Bild.

Immerhin nahm der Mittelfeldspieler sich und auch Kapitän Rafael van der Vaart in der brisanten Situation verstärkt in die Pflicht. "Wir Führungsspieler müssen einfach mehr Verantwortung übernehmen", betonte Behrami. In Augsburg war dies vor allem in der zweiten Hälfte nicht gelungen, als der FCA die Partie komplett drehte. Dabei sah sich der HSV nach dem 1:0 durch van der Vaart kurz vor der Pause, dem zweiten Auswärtstor der Saison überhaupt, schon auf einem guten Weg. Doch dann kam der Einbruch. "Augsburg hat einen Schritt mehr machen wollen, um zu gewinnen", monierte Zinnbauer.

Allzu kritisch wollte der HSV-Coach mit seinem Team nicht umgehen. "Wir werden unseren Blick schnell auf das kommende Spiel gegen Mainz richten und uns optimal darauf vorbereiten. Zu Hause sind wir derzeit einfach stärker als auswärts", sagte er bei Sky. Von zuletzt 18 Auswärtsspielen in der Liga verlor der HSV 15. Und jetzt müssen die Hanseaten ohne Westermann auskommen. "Mit ihm verlieren wir unseren stabilsten Spieler", sagte Sportchef Peter Knäbel.

(sid)
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