"Klein kariert und wenig souverän" Hockey-Nationalspieler Tewes kritisiert Bundestrainer Lissek

Hamburg (dpa). Hockey-Nationalspieler Jan-Peter Tewes hat scharfe Kritik an Herren-Bundestrainer Paul Lissek geübt. Der 31 Jahre alte Abwehrchef vom Club an der Alster Hamburg ist verstimmt darüber, dass die Olympischen Spiele in Sydney mit hoher Wahrscheinlichkeit ohne ihn stattfinden werden. Der 187-malige Internationale wirft dem Coach vor, dass dieser ihm seine Entscheidung nicht persönlich mitgeteilt habe.

"Das ist einfach klein kariert und wenig souverän. Lissek hat offenbar ein Problem mit erwachsenen, mündigen Spielern", beklagte sich Tewes im "Hamburger Abendblatt" (Mittwoch-Ausgabe) über den Bundestrainer. Der allerdings hat sein Aufgebot für das Olympia-Turnier im September noch gar nicht nominiert.

Andererseits gilt es als sicher, dass Lissek seinen Sydney-Kader weitgehend aus jenen Akteuren bilden wird, die im vergangenen Jahr in Padua den Europameister-Titel erkämpft haben. Denn das EM-Team hatte als Kontinental-Champion automatisch auch das Olympia-Ticket gelöst. Tewes, Olympiasieger von 1992, gehörte nicht zur EM-Equipe, weil er aus beruflichen Gründen nicht genug Zeit für den Sport aufbringen konnte.

Lissek hatte bereits nach dem erfolgreichen EM-Turnier, das er mit einer stark verjüngten Mannschaft gewann, erklärt, dass es für andere Spieler schwer werden würde, sich noch ins Olympia-Team zu spielen. Zumal der ehrgeizige DHB-Coach aus dem 18-köpfigen EM-Kader ohnehin noch zwei Akteure streichen muss, weil der Deutsche Hockey- Bund (DHB) nur je 16 Damen und Herren für Olympia nominieren darf.

(RPO Archiv)
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