München Heynckes geht von Vidal-Wechsel aus

München · Es sieht so aus, als ob sich Rudi Völler in Jupp Heynckes getäuscht hat. Ende März hatte Leverkusens Sportdirektor im "Kicker" betont, dass der Cheftrainer "ganz sicher nicht einen Spieler von Bayer wegholen wird. Wer dem Jupp das zutraut, kennt ihn nicht richtig". Auf der Homepage des FC Bayern München, dessen Chefcoach nun der Mönchengladbacher Heynckes ist, hieß es jedoch gestern: "Sollte der Wechsel Arturo Vidals ,wider Erwarten' (Heynckes) nicht schon in diesem Sommer über die Bühne gehen, könnte der 24-jährige Mittelfeldspieler im kommenden Jahr ablösefrei nach München kommen." Das Ringen um den Mittelfeldspieler aus Chile, der Leverkusen verlassen möchte, geht weiter. Er gilt nach zwei starken Jahren unter Heynckes als dessen Lieblingsschüler.

"Ich fühle mich so, als ob ich wieder nach Hause gekommen bin", sagte der 66-Jährige bestens gelaunt, als er gestern zum dritten Mal den Dienst als Trainer des FC Bayern antrat. "Ich fühle mich hier in München sauwohl, das ist für mich der größte Klub und das Nonplusultra." Heynckes weiß, was in München von ihm erwartet wird. "Die Mannschaft muss in die Erfolgsspur zurückfinden, in der sie vorletzte Saison war. Wir müssen und können uns hohe Ziele setzen", sagte er bei seinem Amtsantritt und versprach: "Der FC Bayern wird ein ganz anderer FC Bayern als letztes Jahr, davon können sie ausgehen." Für ihn sei die Arbeit bei dem Klub, den er von 1987 bis 1991 und noch einmal 2009 betreut hat, erneut "eine riesige Herausforderung".

Dabei hatte Heynckes vor zwei Jahren eigentlich seinen Abschied verkündet. "Ich war schon im Vorruhestand", doch fünf Wochen als Interimstrainer beim FC Bayern hätten ihm wieder "Geschmack auf den großen Fußball" gemacht. Deshalb habe er auch nicht lange überlegt, seine Karriere nach zuletzt zwei Jahren in Leverkusen noch einmal für zwei Jahre bis 2013 auszudehnen: "Wenn Bayern München ruft, nimmt man so ein Angebot freudig an."

Da störte es auch nicht so sehr, dass beim ersten Training gerade einmal sieben Profis anwesend waren. Unter anderem durfte Heynckes die beiden Neuzugänge Rafinha und Nils Petersen begrüßen. Und auch der lange Zeit verletzte Bastian Schweinsteiger gab sich früher als geplant die Ehre. Die restlichen Münchner Nationalspieler steigen erst am Freitag bei einem Leistungstest ins Geschehen ein.

(RP)
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