"Witali überbewertet" HBO nicht mehr an Klitschkos interessiert

Hamburg/New York (sid). Der amerikanische Pay-TV-Sender HBO hat die Nase von den Klitschko-Brüdern offenbar voll. Nach der Niederlage von Witali Klitschko gegen den Amerikaner Chris Byrd und dem Verlust des WBO-WM-Titels im Schwergewicht am vergangenen Samstag erteilte der einflussreiche Boxchef von HBO, Lou DiBella, den in Hamburg lebenden Brüdern aus der Ukraine eine klare Absage: "Wir hatten Glück, dass der Vertrag mit Universum Box-Promotion noch nicht unterschrieben war. Witali Klitschko war definitiv überbewertet. Und sein Bruder wird aus dem gleichen Material sein."

Witali Klitschko hatte im Estrel Convention Center in Berlin wegen eines Sehnenrisses in der Rotatorenmanschette der linken Schulter wegen zu starker Schmerzen in der Pause zur zehnten Runde aufgeben. Die Operation am Donnerstag bei Dr. Hedtmann in der Hamburger Klinik auf der Fleetinsel lief nach Angaben von Universum-Geschäftsführer Peter Hanraths erfolgreich.

Die Pläne von Universum-Chef Klaus-Peter Kohl, mit den ukrainischen Brüdern die USA zu erobern, haben damit wie erwartet einen herben Rückschlag erlitten. Auch der geplante Fight von Wladimir im Rahmen der Weltmeisterschaft zwischen Lennox Lewis und Michael Grant, einer HBO-Veranstaltung, am 29. April in New York ist damit sehr unwahrscheinlich.

HBO ist nicht einmal an einem möglichen Titelkampf von Byrd gegen Europameister Wladimir Klitschko interessiert. "Ich würde gerne weitere Kämpfe von Byrd übertragen", sagte DiBella: "Aber wenn der nächste Gegner Wladimir ist, müssen wir uns das sehr genau überlegen."

Wladimir Klitschko hatte anders als sein Bruder, dessen Niederlage live in die USA übertragen worden war, in Las Vegas am 12. November 1999 einen wesentlich besseren Eindruck hinterlassen. Damals hatte der Olympiasieger von 1996 bei seinem Profidebüt in den USA live beim Sportsender ESPN2 Aufbau-Gegner Phil Jackson durch K.o. in der zweiten Runde besiegt und sehr gute Kritiken der US-Medien bekommen.

(RPO Archiv)
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