Ski nordisch: Änderungen im Reglement geplant Hannawalds "Wunderski" werden verboten

Planica (sid). Die "Wunderski" von Skiflug-Weltmeister Sven Hannawald und Österreichs Weltrekordler Thomas Hörl werden verboten. Der Internationale Skiverband FIS informierte die vier Skifirmen am Rande des Weltcup-Finales in Planica von geplanten Änderungen im Reglement. Demnach soll die Taillierung der Ski zwischen Skispitze und Skieende mit einem bestimmten Radius vorgeschrieben werden.

Die Firma "Fischer" hatte vor der Skiflug-WM in Vikersund einen Sprungski mit größerer Tragfläche herausgebracht, der im Gegensatz zu den herkömmlichen Latten nur an der Bindung tailliert war. Die drei anderen Skifirmen "Atomic", "Elan" und "Rossignol" hatten wenig später nachgezogen.

Nach dem Gespräch wollen die Skifirmen nun die technische Umsetzbarkeit der geplanten neuen FIS-Regeln überprüfen und bis zur nächsten Sitzung des FIS-Sprungkomitees am 6. April einen eigenen Vorschlag ausarbeiten. Über die neue Ski-Reglementierung soll dann auf dem FIS-Kongress Anfang Juni in Melbourne entschieden werden.

"Wir wehren uns gegen den Einheitsski. Wahrscheinlich muss auch an der Reglementierung der Anzüge etwas geändert werden, damit wieder alles passt", erklärte Franz Neuländtner von der Firma "Fischer". Mit dem Verbot der "Wunderski" und neuen Regeln will die FIS die Wettkämpfe wieder besser steuerbar für die Jury machen. Nach dem neuen Reglement wird die Tragfläche und dadurch der Auftrieb wieder etwas geringer.

Damit soll dem Trend zu immer leichtgewichtigeren Springern entgegengewirkt und der Athletik wieder einen größeren Stellenwert gegeben werden. Zugleich sollen die bisher durch kurze Ski benachteiligten kleineren Springer dadurch eine Chancengleichheit erhalten, dass lange Ski in der Mitte etwas schmaler als kurze sein müssen.

"Ich wusste, dass die Ski verboten werden, und es macht mir nichts aus, dass neue Regeln kommen. Ich war auch schon vor den neuen Ski als Vizeweltmeister oder Skiflug-Gesamtweltcupsieger in der Weltspitze", erklärte Hannawald. Auch Martin Schmitt begrüsst die geplanten Änderungen: "Wenn die Entwicklung so weitergegangen wäre, hätte ich sechs, sieben Kilo abnehmen müssen, um weiter weltspitze zu sein. Und so hungern wollte ich nun wirklich nicht."

(RPO Archiv)
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