Handball-WM Solinger Szilágyi will mit Österreich ins Achtelfinale

Solingen/Doha · Viktor Szilágyi vom Handball-Bundesligisten Bergischer HC startet mit Österreich in Katar.

Viktor Szilágyi hat im Handball so ziemlich alles erlebt — doch die Weltmeisterschaft in Katar (15. Januar bis 1. Februar) ist auch für den Mann, der alle europäischen Klubwettbewerbe gewonnen hat, Neuland.

"Das ist das erste Mal, dass ich außerhalb Europas spiele", sagt der Kapitän der österreichischen Nationalmannschaft, der im Berufsalltag den Bundesligisten Bergischer HC führt. "Da werden wir sicherlich auch einige andere Sachen erleben." Eine spezielle Schulung in Bezug auf die Gegebenheiten im Wüstenstaat seitens des Verbandes gab es noch nicht, Szilágyi selbst hat sich bislang auch nur über Grundlegendes informiert: "Was interessiert, ist natürlich das Wetter. Die Räume und Hallen sind runtergekühlt, das birgt auch Gefahren, bei den Temperatur-Unterschieden. In der Halle sind es 17 Grad, draußen Mitte 20. Darauf müssen wir uns einstellen."

Der 36-Jährige betont aber: "Wir haben ein sehr gutes Team um die Mannschaft herum. Wir haben jegliche Unterstützung. Das ist die Grundvoraussetzung, um auf alle Eventualitäten vorbereitet zu sein und den größtmöglichen Erfolg zu haben."

Dieser liegt für das Team von Trainer Patrekur Jóhannesson erst einmal im Erreichen der K.o-Runde. "Warum sollten wir auch sonst dahin fahren?", fragt Szilágyi. "Das Achtelfinale muss das Ziel sein. Bei der letzten WM haben wir - vielleicht aus Unerfahrenheit - dieses Ziel nicht erreicht. Daraus müssen wir gelernt haben." Als Ursache für das Scheitern bei den Spielen 2011 in Schweden, als Österreich 18. wurde, sieht der Kapitän die 30:33-Niederlage gegen "Handball-Zwerg" Japan in Spiel zwei: "Du hast bei einer WM an den ersten beiden Tagen zwei Spiele - dafür waren wir damals nicht bereit. Diese Erfahrung wollen wir nicht noch einmal machen. Dass es sportlich sehr, sehr schwer wird, ist klar. Egal ob gegen Kroatien oder den Iran - jedes Spiel wird seine Schwierigkeiten haben."

Zeit, die WM zu genießen, habe man so nicht, weiß Szilágyi: "Man steht unter einem wahnsinnigen Druck. Das merkt man erst nach dem letzten Spiel, was da alles abfällt. Der Zeitplan ist wahnsinnig eng gestrickt, das ist unverhältnismäßig im Vergleich zur Liga. Da hat man keine Zeit, das zu genießen oder gar Stadt und Land kennenzulernen."

Zumal die WM in Katar auch keine langen Reisen beinhaltet: "Die drei Sporthallen sind alle im Umkreis von 16 Kilometern in Doha", berichtet Szilágyi: "Das ist alles hochmodern, und ich bin sicher, dass das sehr gut organisiert sein wird." So überwiegt beim Spielmacher trotz des vollen Terminkalenders die Vorfreude: "Es ist etwas Großes, bei der WM dabei zu sein. Man merkt, was das für eine Veranstaltung ist - die besten Mannschaften der Welt treffen sich in einem Umkreis von 16 Kilometern. Das ist schon etwas einmaliges."

(RP)
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