Handballer Matthias Musche verrät Was die Nationalspieler im Hotel so treiben

Berlin · Wenn die deutsche Handball-Nationalmannschaft gerade nicht in der Arena am Ostbahnhof spielt oder trainiert, dann weilt sie im Hotel im Zentrum von Berlin. Matthias Musche über Spiele im Gemeinschaftsraum und Schlagermusik in der Kabine.

Auf Linksaußen wird er zwar derzeit noch von Kapitän Uwe Gensheimer überflügelt, was den Charakter angeht aber, macht Matthias Musche keiner etwas vor. Offen und fröhlich wirkt der 26-Jährige in diesen Tagen der Handball-WM 2019. Die Mannschaft harmoniert, erzählt der Top-Scorer des SC Magdeburg. Das zeige sich auch in den spielfreien Zeiten.

Die Nationalmannschaft ist in einem Hotel im Zentrum Berlins untergebracht. Obwohl Musche eine so offene Art hat: Seinen Zimmernachbarn Franz Semper ist er bereits losgeworden. „Wir sind gut klargekommen, aber jetzt habe ich ein Einzelzimmer“, sagt Musche. Schuld ist er aber nicht. Semper hat seit Donnerstagnacht leichten Schüttelfrost und eine Erkältung. Er hält sich deswegen von den anderen Spielern vorerst fern.

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Musche vertreibt sich die Zeit am liebsten im Gemeinschaftsraum. Kühlschrank, Musikanlage, Brettspiele und eine Dartscheibe gibt es - die wird laut Musche vor allem von Patrick „Bam Bam“ Wiencek, Hendrik Pekeler und Torwart Silvio Heinevetter genutzt. „Heinevetter ist beim Darts der Beste, würde ich sagen. Am schlechtesten ist definitiv Oliver Roggisch, das sollte an dieser Stelle auch jeder erfahren“, sagt der 26-Jährige und setzt unter seinem blonden Rauschebart ein Grinsen auf.

Rückraumspieler Fabian Böhm ziehe es auch oft in den Raum. Er aber spielt am liebsten „Mario Kart“ auf der Spielkonsole. Der Berliner Fabian Wiede sowie Finn Lemke (MT Melsungen) gehören der Fraktion Brettspiele an: „Gestern haben die beiden, glaube ich, Siedler von Catan gespielt.“

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Foto: dpa/Tom Weller

Bundestrainer Christian Prokop lasse jedem Spieler seine Freiheiten, zumindest bis zur Abfahrt zu den WM-Spielen. Es gebe im Hotel keine Mannschafts-Rituale, erst in der Halle sei der Ablauf immer identisch: „Wir machen ein festes Aufwärmprogramm und haben immer denselben Passpartner“, sagt Musche. Rituale oder Ticks habe er selbst nicht. Er überlegt kurz. Und verrät dann doch: „Vor dem Spiel brauche ich Koffein. Da trinke ich immer Cola.“ Nach besten Kumpels in der Handball-Nationalmannschaft gefragt, überlegt er nicht so lange: Paul Drux und Fabian Wiede, die beiden Spieler von den Füchsen Berlin, seien Zimmerkollegen und sehr gut befreundet. „Früher war ich mit Fabi auf einem Zimmer, er hat mich für Paul verlassen“, sagt er scherzhaft. „Wir verstehen uns alle sehr gut.“

Der Geschmack driftet allerdings bei der Musik in der Kabine auseinander. Eine feste Playlist gebe es nicht, der DJ ist Patrick Groetzki. Musche kommentiert den offiziellen WM-Song „Standout“ knapp mit „wunderschön“, lässt aber durchaus Ironie durchblicken. Sein Lieblingssänger sei ganz klar Marius Müller-Westernhagen. Mit Schlagermusik ist man bei ihm auch an der richtigen Adresse. „Roland Kaiser ist cool. Und mein Lieblingslied ist Michaela von Bata Ilic“. Diesmal scherzt Musche erstaunlicherweise nicht.

(ball)
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