Ärger nach WM-Spiel Die Aufreger-Interviews von Duvnjak und Wolff im Wortlaut

Köln · Zwei Interviews der ZDF-Reporter wurden nach dem Halbfinaleinzug der deutschen Handballer zum Gesprächsstoff. Das von Kroatiens Kapitän Domagoj Duvnjak und das von Deutschlands Keeper Andreas Wolff. Hier gibt es die Gespräche zum Nachlesen.

 Domagoj Duvnjak ärgert sich im Spiel gegen Deutschland.

Domagoj Duvnjak ärgert sich im Spiel gegen Deutschland.

Foto: dpa/Marius Becker

Nach dem 22:21-Sieg der deutschen Handballer gegen Kroatien interviewt das ZDF Kroatiens Kapitän Domagoj Duvnjak. Der Rückraumspieler ist den deutschen Handball-Fans gut vom THW Kiel bekannt und dort unter anderem Teamkollege von Nationalkeeper Andreas Wolff. Schon auf dem Spielfeld echauffierte sich Duvnjak über die Schiedsrichter und macht seinem Ärger im Interview direkt Luft. Dann fragt der Reporter mehrfach nach, ob er sich über die Schiedsrichter ärgert. Andreas Wolff hört das Interview mit und regt sich anschließend in seinem Interview über den Reporter auf.

Hier lesen Sie beide Interviews noch mal im Wortlaut.

ZDF-Reporter Martin Schneider: „Am Ende ist es eine ganz knappe Nieder...“

Kroatiens Spieler Domagoj Duvnjak fällt ihm ins Wort: „Lächerlich!“

Schneider: „Ja, lächerlich sagen Sie. Eine knappe Niederlage ist es auf jeden Fall. Lächerlich wahrscheinlich, weil Sie die Leistung der Schiedsrichter ansprechen. Was ist Ihr Fazit?“

Duvnjak: „Wir haben nicht verdient verloren, einfach. Ich glaube, wir haben 60 Minuten großartig gekömpft. Am Ende hat Deutschland gewonnen. Ich kann nur sagen Glückwunsch an Deutschland. Ich wünsche den Deutschen viel Glück weiter. Das war ein brutal schweres Spiel. Ich glaube, die Zuschauer können zufrieden sein. So ist der Sport. Wir haben jetzt zwei Spiele in Folge gespielt, leider verloren.“

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Foto: dpa/Marius Becker

Schneider: „Deswegen meinen Sie lächerlich, oder meinen Sie was anderes?“

Duvnjak: „Ne, ne. Ich will das nicht sagen.“

Schneider: „Also man hat die Proteste von Ihnen gegen die Schiedsrichter gesehen. Aber…“

Duvnjak schüttelt den Kopf: „Nein, nein…“

Schneider: „Okay, alles klar. Domagoj, vielen Dank.“

Der Spieler geht.

Handball-WM 2019: Kroatien - Deutschland, Bilder des Spiels
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Foto: dpa/Federico Gambarini

Das ZDF schaltet zum nächsten Reporter, der Andreas Wolff interviewen soll:

Lars Rutemöller: „Andreas Wolff, herzlichen Glückwunsch zum Sieg und zum Erreichen des Halbfinals. Im Sport gibt es Sieger und Verlierer. Sie waren eben noch bei Ihrem Teamkollegen Duvnjak. Ähm, der ist aber irgendwie nicht zu trösten, oder?“

Andreas Wolff: „Ja, er hat Pech gehabt. Sie haben mit 4:0-Punkten die Vorrunde abgeschlossen und dann muss er sich noch, ich habe das gerade im Ohr gehört, so blöde Fragen gefallen lassen. Es gibt, glaube ich, nichts Schlimmeres für einen Sportler, als so eine gute Ausgangsposition zu haben und dann so unglücklich zu verlieren. Und wenn man dann noch so einen an die Backe gelabert bekommt, dann ist natürlich klar, dass die Frustration dann auch so umschlägt. Ich kann das nachempfinden. Wir hatten letztes Jahr eine ähnliche Situation in Kroatien, dass uns zwei, drei Tore gefehlt haben, um ins Halbfinale einzuziehen. Und er ist so ein feiner Kerl und er lebt diesen Sport. Deshalb tut es mir für ihn unglaublich leid."

(rent)
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