Handball-WM in Kroatien Deutschland feiert ersten Sieg

Split (RPO). Als das zweite Zitterspiel vorbei war, lagen sich die Weltmeister strahlend in den Armen und herzten immer wieder ihren Kapitän Michael Kraus. Mit dem 26:24 (12:12) über Tunesien feierten die deutschen Handballer einen Tag nach dem 26:26 gegen Russland bei der WM in Kroatien nicht nur den ersten Einsatz ihres Regisseurs, sondern auch den ersten großen Schritt Richtung Hauptrunde.

Handball-WM 2009: Deutschland - Tunesien
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Schon am Montag können die Deutschen mit einem Sieg gegen Außenseiter Algerien (17.30 Uhr/LIVE!-Ticker) die Tür zum Weiterkommen noch weiter aufstoßen.

"Das ist ein Pflichtsieg, wenn wir in die Hauptrunde kommen wollen, müssen wir gewinnen", meinte der sichtlich erleichterte Bundestrainer Heiner Brand und bescheinigte seinem Team große kämperische Qualitäten. "Wir haben zu Beginn viele Fehler gemacht, das sah nicht gut aus. Aber wir wussten, dass es immer die Chance gibt, so einen Rückstand aufzuholen", sagte Brand.

Auch Rückraumriese Pascal Hens, der mit sechs Toren erneut bester Werfer war, lobte die Leidenschaft seiner Teamkollegen: "Wir haben uns toll ins Spiel zurückgekämpft, auch wenn wir noch weiteres Steigerungspotenzial haben. Das gibt uns Selbstvertrauen für den weiteren Turnierverlauf."

Ganz wichtig war am Sonntag auch der erste WM-Einsatz von Spielmacher Michael Kraus, der nach seinem Muskelfaserriss mit einem dicken Verband an der linken Wade vor allem in der ersten Hälfte mit viel Selbstvertrauen Ruhe ins deutsche Spiel brachte. Auch Brand unterstrich, dass sein Schlüsselspieler "in einigen Momenten wichtige Akzente gesetzt zu haben".

Die, die dann am Samstag gegen Russland noch dabei waren, hatten angeführt von Hens und aus einer guten Abwehr heraus neun Minuten vor dem Ende sogar einen 25:20 Vorsprung herausgespielt - ehe die große Hektik ausbrach.

Als die Deutschen dann bei einem Foul an Hens, das nicht geahndet wurde, eine Minute vor dem Ende auch noch die Schiedsrichter gegen sich hatten, schlugen die Russen eiskalt zu: Wasili Filippow verwandelte 51 Sekunden vor dem Ende für die Russen einen umstrittenen Siebenmeter zum Ausgleich.

Statistik:

Deutschland - Tunesien 26:24 (12:12)

Deutschland: Bitter (Hamburg), Lichtlein (Lemgo) - Hens (6/Hamburg), Preiß (5/Lemgo), Glandorf (4/Nordhorn), Kraus (3/Lemgo), Müller (3/Großwallstadt), Jansen (2/2Hamburg), Klein (1/Kiel), Strobel (1/Lemgo), Schröder (1/Hamburg), Roggisch (Rhein-Neckar Löwen)

Bester Werfer bei Tunesien: Hammed (9)

Schiedsrichter: Opava/Valek (Tschechien)

Zeitstrafen: 6:7

Siebenmeter: 4/2:7/4

Zuschauer in Varazdin: 3000

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