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Kommentar zur Handball-WM Das Zerwürfnis muss der Vergangenheit angehören

Düsseldorf/Hannover · Die deutsche Handball-Nationalmannschaft hat das vorletzte Testspiel gegen Tschechien gewonnen. Die wichtigste Erkenntnis aber ist: Bundestrainer und Spieler haben die schwierige Vergangenheit endlich ad acta gelegt. Ein Kommentar.

 Gemeinsamer Jubel bei der deutschen Handball-Nationalmannschaft.

Gemeinsamer Jubel bei der deutschen Handball-Nationalmannschaft.

Foto: dpa/Julian Stratenschulte

Wenige Tage vor der Handball-WM in Deutschland und Dänemark ist erkennbar: Das Team des Deutschen Handballbundes (DHB) hat noch Luft nach oben. Zumindest spielerisch. Im vorletzten Test-Länderspiel vor dem Eröffnungsspiel gegen Korea, siegte das Team von Christian Prokop am Freitag zwar mit 32:24 gegen Tschechien. In der Arena in Hannover überzeugte das Team allerdings noch nicht hundertprozentig.

Vorne hui, hinten pfui! So könnte man den Spielverlauf platt zusammenfassen. Die Abwehr leistete sich allzu viele Unstimmigkeiten. Bis zum 9:9 holperte es. Dann aber setzte sich das deutsche Team auf 17:13 ab. Immer häufiger zeigte die Nationalmannschaft, dass sie eben nur gegen Tschechien, und damit gegen den 16. der Weltrangliste spielte. Zwischen Hendrik Pekeler, Patrick Wiencek und Torwart Andreas Wolff haperte es bei den Absprachen. Im Offensivspiel aber machten das vor allem Steffen Fäth und Fabian Böhm mit einfachen Toren aus dem Rückraum mehr als wett. Auch Kreisläufer Jannik Kohlbacher zeigte sich in guter Form.

Tschechien war ein dankbarer Gegner, Experimente erlaubt. Auch dafür war der Test gut: "Empty Goal" hieß es zwischenzeitlich. Deutschland war dann mit sieben Feldspielern und ohne Torwart auf der Platte zugange. Ein guter Feldversuch für die WM. In der zweiten Halbzeit hatte das einen Einbruch zur Folge. Deutschland gelang es aber, entscheidend davonzuziehen.

Viel wichtiger war ohnehin, was in den Absprachen und im Miteinander zu sehen war: Es war die Erkenntnis, dass es ein Miteinander war. Das EM-Aus ist abgehakt und der Kitt zwischen Bundestrainer Prokop und den Spielern zumindest nach außen hin gelungen. Endlich.

Das DHB-Team harmoniert auf persönlicher Ebene weitaus besser, als noch bei der EM 2018 in Kroatien. Und das wurde auch Zeit. Das Zerwürfnis muss der Vergangenheit angehören. Und die vergangenen Wochen haben gezeigt: In den Köpfen der Nationalspieler ist das angekommen. Über die Stimmung in der Mannschaft darf jetzt keine Diskussion mehr aufkommen. Was zählt, ist die Heim-WM. Nichts anderes. Und die Deutschen tun gut daran, den Fokus ohne Kompromisse auf dieses Highlight zu legen. Bleibt lediglich die Charakterfrage, was passiert, wenn es sportlich nicht läuft.

(ball)
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