Handball-Kommentar Warum pfeifen die Schiris nicht?

Düsseldorf · Beim Handball, das lässt das Wort schon erahnen, sind die oberen Extremitäten gefordert. Zum einen, wenn es gilt, das Spielgerät mit Wucht oder Raffinesse im gegnerischen Tor unterzubringen oder aber den Mitspieler gekonnt in Szene zu setzen. Zum anderen, wenn es darum geht, den eigenen Kasten möglichst sauber zu halten, den Gegner gar nicht zu Chancen kommen zu lassen.

Das ist, zugegeben, in einer so dynamischen Sportart nicht einfach. Deshalb geht es schon mal robuster zu, wenn sich die Wege von Angreifer und Abwehrspieler kreuzen. Dass dabei nicht immer alles korrekt verläuft, überrascht nicht wirklich und war auch beim Vierländerturnier nicht anders. Dafür gibt es aber zwei Personen, die den Überblick behalten, Härte unterbinden und Emotionen nicht zu hoch kochen lassen sollen: die Schiedsrichter.

Das gelingt - meistens jedenfalls. Und dennoch versagen sie fast alle bei einer Aufgabe. Das Ziehen am Trikot ist verboten. Wer aber beobachtet (und das erforderte keine Adleraugen), wie in der Abwehr der Gegner durch Zerren und Halten an der Sportkleidung aus der Bahn gebracht wird, fragt sich: Warum pfeifen die Schiedsrichter nicht?

Es ist nur menschlich, dass die Spieler den einfachsten Weg wählen, ihren Job zu erledigen. Der Vorwurf, wenn diese Aktionen geahndet würden, wäre schnell niemand mehr auf dem Platz, zieht nicht. Die Lernfähigkeit von Trainern und Spielern ist groß. Wenn konsequent bestraft wird, ändern die Betroffenen rasch ihre Arbeitsweise. Denn Spieler, die Strafzeiten absitzen, helfen nicht.

(RP)
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