Champions League THW Kiel führt Gruppe an - Flensburg verliert erneut

Köln · Die Krimi-Experten vom THW Kiel überwintern nach dem 33:32 im Topspiel der Champions League gegen Montpellier HB an der Tabellenspitze. Die Chancen auf die erste deutsche Final-Four-Teilnahme seit 2016 steigen. Schlechter sieht es für Flensburg aus.

  Aalborgs Henrik Mollgaard (l) und Flensburgs Magnus Rod kämpfen um den Ball.

Aalborgs Henrik Mollgaard (l) und Flensburgs Magnus Rod kämpfen um den Ball.

Foto: dpa/Frank Molter

Als Niklas Landin den finalen Wurf in der Schlusssekunde mit der rechten Hand aus dem Winkel kratzte, überschlugen sich in der Kieler Sparkassen-Arena die Emotionen. Minutenlang ließen sich die Spieler des THW Kiel, und allen voran Keeper Landin, von ihrem Publikum feiern.

"Ich bin sehr stolz auf meine Mannschaft. Was sie heute in dieses Spiel gelegt hat, war außergewöhnlich", sagte THW-Trainer Filip Jicha nach dem dramatischen 33:32 (16:19) im Topspiel gegen den französischen Rekordmeister Montpellier HB. Der Tscheche wusste um den enormen Wert des hart erkämpften Erfolgs. Die Chancen auf die erste deutsche Endrunden-Teilnahme seit Kiels viertem Platz 2016 steigen.

Mit 16 (von 20 möglichen) Punkten überwintert der THW in Vorrundengruppe B an der Tabellenspitze. Mehr noch: Der deutsche Rekordmeister machte am Samstagabend einen großen Schritt in Richtung des Gruppensiegs. Durch Platz eins, den bislang noch kein deutsches Team seit Einführung des aktuellen Modus 2015 geschafft hat, könnte Kiel das Achtelfinale überspringen und sich damit einen Schritt auf dem langen Weg zum Final Four in Köln (30./31. Mai 2020) ersparen.

Deutlich schwerer tut sich die SG Flensburg-Handewitt, durch das 29:32 (15:18) gegen Aalborg Handball kassierte der deutsche Meister bereits die sechste Niederlage in Folge in der Königsklasse. Trotz der Negativserie haben die Flensburger auf Platz fünf der Gruppe A den Einzug ins Achtelfinale aber in der eigenen Hand.

Ganz anders die Gemütslage in Kiel. "Ich bin richtig zufrieden", sagte Perfektionist Jicha und versprach seinen Profis für Sonntag ein "etwas leichteres" Training. Zumal schon am Dienstag das Pokal-Viertelfinale beim TVB Stuttgart auf dem Programm steht, das laut Jicha "wichtigste Spiel des Jahres".

Kiel und Trainer Jicha - das ist längst kein Geheimnis mehr - das passt. In der Liga, wo der erfolgsverwöhnte THW seit 2015 auf Titel Nummer 21 wartet, liegen die Norddeutschen unter dem Nachfolger des legendären Alfred Gislason nach Minuspunkten (vier) an der Spitze, im Pokal kann am Dienstag das Ticket fürs Final Four gelöst werden - und auch in der Champions League dürfen die Fans spätestens seit dem Wochenende allmählich träumen.

(rent/sid)
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