Ein Leben für den Handball Der frühere Handballtrainer Rolf Brack ist tot

Köln · Rolf Brack lebte für den Handball. Im Alter von 69 Jahren ist der langjährige Bundesligatrainer überraschend gestorben. Er war der Mentor einer ganzen Trainergeneration.

 Rolf Brack im Einsatz

Rolf Brack im Einsatz

Foto: dpa/Daniel Maurer

Bei Rolf Brack ging sogar der Bundestrainer in die Lehre. Als Alfred Gislason als junger Handball-Coach seine erfolgreiche Karriere begann, war es schließlich Brack, der ihm die Prüfung zur A-Trainer-Lizenz abnahm. Nun ist der Mentor einer ganzen Trainergeneration überraschend verstorben - und der deutsche Handball in tiefer Trauer.

In der Nacht auf Dienstag hörte Bracks Herz auf zu schlagen - im Alter von nur 69 Jahren. Axel Kromer, Sportvorstand des Deutschen Handballbundes (DHB), nannte es „eine schockierende Nachricht“. Und auch Bob Hanning, Geschäftsführer vom Bundesliga-Tabellenführer Füchse Berlin und Freund der Familie, sprach sein tiefes Mitgefühl aus. „Das schmerzt mich unendlich“, sagte er der Stuttgarter Zeitung.

Wie das Blatt am Dienstag berichtete, hatte sich Brack, der sich als „Handball-Professor“ unter den Trainern über viele Jahre in der Bundesliga einen Namen gemacht hatte, vor seinem Tod einer urologischen Operation unterzogen. „Wir sind von seinem Tod völlig überrascht und verlieren einen absoluten Handballfachmann, der sehr viel bewegt hat und ein sehr angenehmer Mensch gewesen ist. Wir trauern mit seiner Familie“, sagte Frank Bohmann, Geschäftsführer der Handball-Bundesliga (HBL), dem SID.

Brack hinterlässt seine Frau, zwei Kinder sowie vier Enkelkinder - und eine große Lücke im deutschen Handball. „Wir werden Rolf und seine Ideen für den Handball vermissen“, sagte Axel Kromer. Der promovierte Sportwissenschaftler Brack, als Mitglied der Bundeslehrkommission des Deutschen Handballbundes (DHB) auch für die Trainerausbildung zuständig, prägte seinen Sport in vielerlei Hinsicht - innovativ, emotional und herzlich: Er habe immer neue Wege gesucht und Wissen mit Kreativität kombiniert, sagt Kromer: „Rolf Brack war ein Mentor für Handball- und Trainer-Generationen. Er hat zum Teil bahnbrechende Impulse gegeben.“

Seine unbändige Leidenschaft für den Handball war Brack an der Seitenlinie stets anzumerken und seine Impulse sorgten immer wieder für nachhaltige Erfolge. Unter anderem dem HBW Balingen-Weilstetten, den er über neun Jahre coachte und in die Bundesliga führte, half er, sich im deutschen Oberhaus zu etablieren. „Was Rolf Brack für den HBW geleistet hat, lässt sich nicht in Worte fassen“, schrieb der Verein auf Instagram.

Neben den Balingern trainierte Brack in der Bundesliga auch Frisch Auf Göppingen und den HC Erlangen, zudem war er von 2013 bis 2016 für die Schweizer Nationalmannschaft verantwortlich. Zuletzt übernahm er das Traineramt des Zweitligisten DJK Rimpar bis zum Ende der Saison 2020/21.

SID lk cs jl

(SID/loy)
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