Neuer Bundestrainer Biegler soll Nationaltrainer der Handballerinnen werden

Düsseldorf · In drei Tagen feiert Michael Biegler seinen 55. Geburtstag. Bislang hat der in Leichlingen geborene Handballtrainer als Coach von Männermannschaften gearbeitet - und das sehr oft mit Erfolg.

 Michael Biegler.

Michael Biegler.

Foto: dpa, gj hm

Der Bundesligist HSV Hamburg, sein 13. Verein seit 1985, war sportlich auf einem unerwartet guten Weg, musste aber im Dezember Insolvenz anmelden. Bieglers zweiter Job als polnischer Nationaltrainer (seit Oktober 2012) endete nach der EM im eigenen Land. Die Erwartungen waren nach dem dritten Platz bei der WM 2015 in Katar sehr hoch, der Frust nach dem Verpassen des Halbfinales aber auch. Biegler beendete die Arbeit - und kehrt heute wohl als Nationaltrainer zurück.

Nachdem der Deutsche Handballbund (DHB) mit den Dänen Heine Jensen und Jakob Vestergaard nicht die erhofften Erfolge erzielt hat, soll nun wohl Biegler das Frauen-Team auf die Heim-WM 2017 vorbereiten. "Es wird eine Lösung sein, die dem deutschen Frauenhandball die Chance gibt, erfolgreich zu sein", sagte DHB-Vize Bob Hanning. Heute, gut eine Stunde vor dem Anpfiff des Männer-Länderspiels in Köln (15.45 Uhr) gegen Dänemark, wird der neue Hoffnungsträger vorgestellt. "Wir haben ein neues Anforderungsprofil erstellt und viele Gespräche mit Spielerinnen und Vereinsverantwortlichen geführt", sagte Hanning. Biegler gilt als Mann der klaren Worte, der emotional an der Seitenlinie agiert. Wird er der neue Coach, ist es eine spannende Personalie.

Der neue Frauen-Bundestrainer soll sein Team dahin bringen, wo Dagur Sigurdsson mit seiner Männer-Auswahl schon angekommen ist - in die Weltspitze. Gestern übergab der Isländer seine Taktiktafel und seinen Taktikzettel, die er beim sensationellen Triumph benutzte, dem Deutschen Sport & Olympia Museum. Der Blick zurück bringt die Mannschaft aber nicht weiter. "Wir müssen die Spiele optimal nutzen, um auf unserem Weg zu bleiben", sagte Sigurdsson. Nach dem Spiel gegen die Dänen, die in der kommenden Woche noch das Olympia-Ticket lösen möchten, geht es morgen in Gummersbach (15.30 Uhr) gegen Österreich - ohne Christian Dissinger. Der Kieler Rückraumspieler hat sich im Training den Meniskus eingerissen und eingeklemmt. Für ihn ist die Saison wohl gelaufen.

(RP)
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