Handball-Bundesliga startet Kiel und Hamburg — das Duell

Düsseldorf (RP). Der Meister und der Pokalsieger spielen heute in München um den Handball-Supercup. In der Bundesliga sind die beiden Klubs die großen Favoriten. Kiels Ziel ist der siebte Titel hintereinander.

Handball-Bundesliga 10/11: die Fakten
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Foto: dapd

Am Dienstag wird der erste Titel der 34. Bundesliga-Saison vergeben, am Mittwoch beginnt die Meisterschaft mit der Partie Wetzlar gegen Flensburg-Handewitt. Auch wenn er eigentlich nur als Eintrag auf dem Briefkopf taugt, so bietet der Supercup dennoch ein reizvolles Duell.

Wie im Vorjahr treffen — nach dem Abstecher nach Nürnberg wieder in München (20.15 Uhr/live Sport1) — der THW Kiel und der HSV Hamburg aufeinander. Diesmal sind die Hanseaten nicht "Ersatz", sondern kommen als Pokalsieger zum Kräftemessen mit dem Meister. 2009 siegte Pokalfinalist Hamburg (35:28) gegen den Double-Gewinner. "Nicht der Supercup ist wichtig, sondern vielmehr das Gefühl, wie man dann in die Saison startet", sagt HSV-Coach Martin Schwalb.

Der Favorit

THW-Trainer Alfred Gislason beschreibt sein Saisonziel mit "besseren und erfolgreicheren Handball spielen". Zur Erinnerung: Kiel wurde Deutscher Meister und gewann nach 2007 erneut die Champions League. Es müsse immer der Anspruch sein, um Titel zu kämpfen, sagte der Isländer, der wieder improvisieren muss.

Der Franzose Daniel Narcisse, einer der weltbesten Rückraumspieler, zog sich einen Kreuzbandriss im rechten Knie zu und fällt bis Anfang 2011 aus. Im Tschechen Daniel Kubes (Lemgo) für die Abwehr und dem serbischen Kreisläufer Milutin Dragicevic (Silkeborg/Dänemark) kamen Neue, die schnell verinnerlichen werden, was das Team so stark macht: grenzenloses Selbstvertrauen und eine durch die vielen Erfolge geschaffene, kaum zu erschütternde mentale Stärke, die zum siebten Titelgewinn in Folge führen sollen.

Die Herausforderer

Die üblichen Verdächtigen werden um den Titel spielen. Erster Herausforderer ist der HSV Hamburg, der nur einen Transfer, dafür aber einen spektakulären Coup meldete. Michael Kraus versucht nach der auch durch Verletzungen verursachten schwachen Saison in Lemgo und im Nationalteam einen Neustart, hat angeblich 140.000 der 270.000 Euro Ablöse selbst bezahlt.

Im Mai verspielte Hamburg, dessen polnischer Linkshänder Krzysztof Lijewski (Schulter-Operation) noch länger fehlen wird, am vorletzten Spieltag durch die Heimniederlage gegen Kiel den Titelgewinn. Diesmal will das mit Stars gespickte Team mehr.

Die Rhein Neckar Löwen haben ihre Mannschaft erneut stark verändert. Zu den fünf Neuen zählen Kreisläufer Robert Gunnarsson (Gummersbach), Spielgestalter Börge Lund (Kiel) und Rechtsaußen Ivan Cupic. Dem Kroaten drohte 2008 das Karriereende, als er im olympischen Trainingslager beim Sprung über einen Zaun mit dem Ehering hängen blieb und den Ringfinger der Wurfhand einbüßte.

Zweite und dritte Klasse

Flensburg-Handewitt, Lemgo, Gummersbach, Göppingen, Großwallstadt und Berlin bilden die zweite Klasse, die um die Qualifikation für einen der drei Europacup-Wettbewerbe kämpfen. Zum Rest gehören auch die Neulinge HSG Ahlen-Hamm, TSG Friesenheim.

Deutsche Spieler

Jacob Heinl ist der einzige deutsche Profi bei der SG Flensburg-Handewitt. Das andere Extrem bietet Friesenheim mit nur drei Ausländern im 20er-Kader. Aktuelle deutsche Nationalspieler haben Kiel (Sprenger, Klein), Hamburg (Hens, Kraus, Flohr, Jansen, Schröder, Bitter) und Rhein-Neckar (Müller, Groetzki, Gensheimer, Roggisch). Die drei Klubs setzen aber in den wichtigen Rückraumpositionen vor allem auf Ausländer.

(RP)
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