Handball-Bundesliga in Düsseldorf Heiner Brand sieht ganz schwache HSG

Düsseldorf (RP). Der Handball-Bundesligist verlor sein wichtiges Heimspiel gegen den SC Magdeburg 21:29 und steckt nun im Tabellenkeller fest. Vor allem die Angriffsleistung genügte nicht Erstliga-Ansprüchen.

 Zittern vor der Auslosung: Heiner Brand will mit dem deutschen Team mindestens das Halbfinale erreichen.

Zittern vor der Auslosung: Heiner Brand will mit dem deutschen Team mindestens das Halbfinale erreichen.

Foto: ddp, ddp

Das böse Wörtchen "Nervosität" wollte Goran Suton gar nicht erst in den Mund nehmen. Doch verhindern konnte der Trainer der HSG dieses Gefühl bei seinen Spielern nicht ­ mit 21:29 (8:13) verloren sie das Kellerduell der Handball-Bundesliga gegen den SC Magdeburg im heimischen Burg-Wächter-Castello. Nach dieser Klatsche bleibt der Aufsteiger sieglos auf dem vorletzten Rang, während sich die Gäste ein wenig von den Abstiegsplätzen absetzen konnten.

Der Erfolg der Sachsen-Anhaltiner war aber weniger in ihrer eigenen Stärke begründet als in den zahlreichen Fehlern der HSG. Denn vor allem in Hälfte eins zeigte insbesondere der Rückraum der Gastgeber, dass er die herbe 26:33-Niederlage bei Frisch Auf Göppingen am Sonntag noch nicht verdaut hatte. Dort war dem Trio Michael Hegemann, Andrej Kurchev und Frantisek Sulc nur jeweils ein Treffer gelungen, da der Göppinger Innenblock "gigantisch" war, wie Suton es ausdrückte.

Anscheinend lähmte die daraus resultierende Ohnmacht auch gestern Abend noch die Rückraumschützen ­ denn wirklich viel kam von ihnen anfangs nicht. Volle 30 Minuten lang fehlte den Hausherren der Zug zum Tor, der Ball wurde nur quer gespielt, noch einmal gedribbelt, anstatt den direkten Weg zum Torerfolg zu wählen. So hatte die wahrlich nicht überragende Magdeburger Abwehr oft leichtes Spiel.

Unter den Augen von Bundestrainer Heiner Brand konnte sich gestern Abend erneut nur ein Düsseldorfer empfehlen: Torhüter Matthias Puhle, der im ersten Durchgang seine Mannschaft mit zehn Paraden im Spiel hielt. Doch was der 23-Jährige aufbaute, stießen seine Vorderleute immer wieder um: Dank Puhle war die HSG von einem 4:7-Rückstand auf 7:9 herangekommen, doch dann warfen seine Angreifer die Bälle weg: Hegemann patzte mit einem Anspiel an den Kreis, Kogut verzog und wieder Hegemann wurde geblockt ­ Magdeburg zog auf 12:7 davon. Die Vorentscheidung.

Und nach dem Wechsel wurde es sogar noch schlimmer. Ex-Welthandballer Daniel Stephan, der als Experte des Deutschen Sport-Fernsehens (DSF) vor Ort war, meinte gar: "Wenn wir ehrlich sind, ist die Leistung der Düsseldorfer geradezu indiskutabel." Nur Sekunden später warf Valdas Novickis unbedrängt den Ball ins Seiten-Aus. Es sollte längst nicht der letzte Fehler der HSG gewesen sein.

Trainer Suton verzweifelte an der Bank, wirkte ratlos, fast schon entsetzt. "Wir waren dem Druck heute nicht gewachsen", gab der Coach nach dem Schlusspfiff zu. Das Wörtchen "Nervosität" vermied er auch diesmal wieder - ­ aber es war ja auch so überdeutlich zu sehen gewesen.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort