Handball HBC Nantes überraschend im Champions-League-Finale

Köln · Handball-Star Dominik Klein steht mit dem HBC Nantes überraschend im Finale der Champions League. Er entschied das Duell mit Uwe Gensheimer und dem Topfavoriten Paris St. Germain beim Final Four in Köln am Samstag mit 32:28 (17:14) für sich.

 Dominik Klein und der HBC Nantes stehen im Champions-League-Finale.

Dominik Klein und der HBC Nantes stehen im Champions-League-Finale.

Foto: dpa/Federico Gambarini

Damit bekommt der 34-Jährige die Chance, seine Karriere mit seinem vierten Triumph in der Königsklasse zu krönen.

Mit einem Dauergrinsen und einer Fahne seines Vereins in der rechten Hand schritt Klein durch die Mixed-Zone: "Es war einfach überragend. Genau so habe ich mir das vorgestellt", sagte der 34-Jährige mit Freudentränen in den Augen: "Jetzt stehe ich mit meiner Mannschaft im Finale. Das ist für uns alle etwas Besonderes." Klein, der am Ende der Saison seine Karriere beenden wird, hat bei seiner siebten Teilnahme am Final-Wochenende die Chance auf einen letzten Coup.

Gensheimer scheiterte hingegen ein weiteres Mal kurz vor dem Ziel. Der Kapitän der deutschen Nationalmannschaft muss damit genauso wie das von Katar geförderte PSG weiter auf den ersten Champions-League-Titel warten. "Wir waren die Saison die beste Mannschaft in der Champions League. Das haben wir im Halbfinale aber nicht gezeigt", sagte Gensheimer niedergeschlagen.

Mit acht Toren waren die Nantes-Profis Kiril Lazarov, der sich zuvor bereits zwei Mal zum Torschützenkönig der Champions League gekrönt hatte, und Nicolas Tournat die besten Werfer des Spiels. Klein kam auf drei Treffer, während ein enttäuschender Gensheimer den Ball nur ein Mal im gegnerischen Tor unterbrachte.

Das millionenschwere Star-Ensemble von der Seine verpasste zudem abermals die Chance auf das Triple aus Champions League, Meisterschaft und Pokal. Das Team der Kieler Trainerlegende Zvonimir Serdarusic war im vergangenen Jahr erst in den letzten Sekunden des Endspiels knapp gescheitert.

Die rund 20.000 Zuschauer in der ausverkauften Lanxess-Arena erlebten eine turbulente Anfangsphase. Der Außenseiter aus Nantes zog mit einer unheimlich effektiven Wurfleistung auf 15:10 (24.) davon, eine Blaskapelle sowie Hunderte frenetische Fans der Violetten von der Loire brachten die Halle daher laufend zum Beben.

Den Parisern war die Nervosität deutlich anzumerken. Viele Fehler in der Offensive und eine katastrophale Wurfausbeute ebneten Nantes den Weg ins Finale.

Ein 3:0-Lauf zu Beginn des zweiten Durchgangs brachte Nantes komfortabel in Führung. Die Pariser verringerten den Rückstand in einer dramatischen Schlussphase auf einen Treffer (56.), zum Ausgleich reichte es aber nicht mehr.

Montpellier nach Krimi im Finale

Das zweite Halbfinale war ein echter Thriller. Montpellier lag bis zur vorletzten Minute gegen Skopje permanent in Führung, dann glich Skopje zum 27:27 aus. Durch einen Treffer des Argentiniers Diego Simonet 19 Sekunden vor dem Ende sicherte sich Montpellier 15 Jahre nach dem bislang einzigen Champions-League-Sieg den Finaleinzug.

(SID)
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