Nach chaotischem Videobeweis EHF weist zweiten Einspruch slowenischer Handballer ab

Zagreb · Die Europäische Handball-Föderation hat auch den zweiten Einspruch Sloweniens gegen die Wertung des EM-Vorrundenspiels gegen Deutschland (25:25) abgewiesen. Dies bestätigte DHB-Vizepräsident Bob Hanning am Mittwoch.

Handball-EM: Deutschland - Slowenien, Chaos beim Videobeweis
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Chaotische Szenen beim Videobeweis

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Foto: Screenshot Sportschau

"Wir haben mit dieser Entscheidung gerechnet. Alles andere wäre eine große Überraschung gewesen", sagte Hanning. "Wir sind froh, dass wir uns jetzt wieder auf das Sportliche konzentrieren können."

Damit hat das Ergebnis endgültig Bestand, da Slowenien keine weitere Einspruchsmöglichkeit besitzt. Ob sich der WM-Dritte nun tatsächlich - wie angedroht - vom Turnier zurückzieht, bleibt abzuwarten. Die EHF hatte schon am Dienstag den ersten Slowenien-Protest abgewiesen.

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Foto: dpa, bra kde

Die DHB-Auswahl hatte am Montagabend nach dem Einsatz des Videobeweises wegen einer Regelwidrigkeit der Slowenen beim Anwurf von Paul Drux in letzter Sekunde einen Siebenmeter zugesprochen bekommen, den Tobias Reichmann zum glücklichen 25:25-Ausgleich verwandelte. Beide EHF-Instanzen kamen zu dem Schluss, dass die Entscheidung der litauischen Schiedsrichter regelkonform war, weil der Ball die Hand von Drux in der regulären Spielzeit und nicht erst nach Abpfiff verlassen hatte.

Slowenen verzichten auf Boykott

Die slowenischen Handballer bleiben trotz des zweifach abgewiesenen Protests bei der Europameisterschaft in Kroatien. Das berichtete die staatliche slowenische Nachrichtenagentur STA am Mittwoch unter Berufung auf das Präsidium des slowenischen Handballverbandes. Einige Präsidiumsmitglieder hatten zuvor in einem Hotel in Zagreb über einen möglichen EM-Ausstieg beraten. Die Slowenen bestreiten somit am Mittwochabend (20.30 Uhr) ihr abschließendes Gruppenspiel gegen Montenegro.

Die Slowenen hatten der Europäischen Handball-Föderation (EHF) zuvor mit dem vorzeitigen Verlassen des Turniers gedroht, weil sie sich mehrfach ungerecht von den Schiedsrichtern behandelt gefühlt hatten. Der Unmut des WM-Dritten gipfelte im Protest gegen die Wertung des Deutschland-Spiels, der jedoch zweimal von der EHF abgewiesen wurde.
Im Falle des Turnierausstiegs hätte den Slowenen jedoch unter anderem eine Sperre für die nächste EM gedroht.

(areh/dpa)
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