EM-Vorbereitung startet Handball-Bundestrainer sieht viel Arbeit und wenig Medaillen-Chancen

Großwallstadt · Vom 13. bis 30. Januar findet in Ungarn und der Slowakei die Handball-Europameisterschaft statt. Die junge deutsche Mannschaft gehört nicht zu den Favoriten. Das sieht auch Bundestrainer Alfred Gislason so.

Handball-Bundestrainer: Das ist Alfred Gislason
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Das ist Alfred Gislason

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Foto: dpa/Axel Heimken

Handball-Bundestrainer Alfred Gislason sieht die Schuld für die vielen EM-Absagen nicht alleine bei den betroffenen Nationalspielern. „Das muss man differenziert betrachten“, sagte der 62 Jahre alte Isländer in einem Interview der Deutschen Presse-Agentur. Angesichts der hohen Belastung bliebe den bei den deutschen Topklubs beschäftigten Profis kaum Zeit für Urlaub und Regeneration.

„Gerade die vergangene Corona-Saison war schon extrem. Es geht also nicht nur um Mentalität und Werte der Spieler. Man muss auch die Bedingungen für die Spieler schaffen, mit denen diese klar kommen können“, sagte Gislason.

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Foto: dpa/Sebastian Gollnow

Der Bundestrainer plädiert schon seit längerer Zeit für eine Reduzierung der Bundesliga von 18 auf 16 Klubs, die vom Großteil der Vereine aus wirtschaftlichen Erwägungen jedoch abgelehnt wird. „Der norwegische Nationaltrainer freut sich nicht umsonst über jeden seiner Auswahlspieler, der die Bundesliga verlässt“, stichelte Gislason in Richtung der HBL.

Wie schon vor der WM 2021 hatten auch vor der Europameisterschaft vom 13. bis 30. Januar in Ungarn und der Slowakei einige Spieler aus privaten Gründen ihre Teilnahme abgesagt. Dies war von DHB-Sportvorstand Axel Kromer sowie einigen Handball-Experten wie Ex-Bundestrainer Heiner Brand und Ex-Nationalspieler Stefan Kretzschmar teilweise heftig kritisiert worden.

Gislason bereitet sich nun mit einem jungen Team auf der Turnier vor. Als Kandidat für eine Medaille sieht der Bundestrainer die Mannschaft noch nicht: „Wir sind kein Kandidat für eine Medaille, deshalb reden wir auch nicht davon. Das ist momentan weit weg. Wir konzentrieren uns zuerst auf die Vorrundengruppe, die sehr ausgeglichen ist. Natürlich wollen wir die Hauptrunde erreichen, aber das wird nicht einfach.“

Deutschland trifft in der Vorrunde auf Belarus, Österreich und Polen.“ In dieser Gruppe kann jeder jeden schlagen. Aber die Belarussen und Polen haben sicher mit Abstand die meisten Spieler, die regelmäßig in der Champions League spielen“, sagte Gislason.

(rent/dpa)
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